zum Hauptinhalt
Ideye Brown (l.) und Juan Arango auf Augenhöhe - mit winzigem Vorteil für die Ukrainer.

© dapd

Champions League: Gladbach verpasst das Wunder nur knapp

Nach der 1:3-Hinspielniederlage zuhause gegen Dynamo Kiew glaubten nur noch die kühnsten Optimisten an eine Teilnahme von Borussia Mönchengladbach an der Champions League. Doch dann wurde es noch mal so richtig spannend.

Borussia Mönchengladbach hat das erhoffte Fußball-Wunder in Kiew ganz knapp verpasst. Nach der 1:3-Niederlage vor heimischem Publikum gewann der Bundesliga-Vierte der vorigen Saison am Mittwoch das Playoff-Rückspiel zur Champions League bei Dynamo Kiew zwar verdient mit 2:1 (0:0), muss aber dennoch sein internationales Comeback nach 16 Jahren in der Europa League fortsetzen. „Es ist eine große Enttäuschung, aber wir haben das Spiel zu Hause verloren“, analysierte Borussia-Coach Lucien Favre.

Vor 66 862 Zuschauern im Olympiastadion sorgten ein Eigentor von Jewgeni Chatscheridi (70. Minute) und Juan Arangos Kopfballtreffer (78.) für den Achtungserfolg der Gladbacher, die eine konzentrierte Vorstellung boten und ganz dicht dran waren. Ideye Brown verkürzte erst in der 88. Minute für Dynamo.

„Wir sind alle enttäuscht, denn in den letzten Minuten war mehr drin. Wir hätten in der ersten Halbzeit ein Tor gebraucht“, sagte Gladbachs kaum geprüfter Torhüter Marc-André ter Stegen. „Wir haben ein perfektes Spiel gemacht, aber leider das dritte Tor nicht geschafft. Schade, aber das 1:3 aus dem Hinspiel war einfach zu viel“, resümierte Borussia-Kapitän Filip Daems.

Das eine fehlende Tor schlägt für die Borussia finanziell schwer zu Buche: Während die Champions-League-Teilnehmer 8,6 Millionen Euro Antrittsprämie kassieren, gibt es in der Europa League nur 1,3 Millionen zu verdienen. Als bisher einzigen deutschen Clubs im Europacup war es Bayern München gegen Inter Mailand (1988) und dem VfB Stuttgart gegen Feyenoord Rotterdam (1998) gelungen, einen Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel auswärts noch zu drehen.

Video: Gladbach verpasst CL-Gruppenphase knapp

Couragiert und entschlossen ging das Favre-Team die schwierige Aufgabe in der ukrainischen Hauptstadt an. Und die große Möglichkeit, dem Ganzen bereits früh eine Wende zu geben, bot sich bereits nach 70 Sekunden. Von Arango freigespielt spitzelte Patrick Herrmann den Ball an Keeper Maxim Kowal, allerdings auch knapp am Tor vorbei. „Ärgerlich, dass der nicht reingeht“, lamentierte der 21-Jährige.

Zwar verzeichneten die Borussen in der ersten Halbzeit 60 Prozent Ballbesitz, allerdings machten sie vor rund 2000 mitgereisten Fans zu wenig aus ihren optischen Vorteilen. Obwohl Herrmann, Arango und der Schweizer Neuzugang Granit Xhaka ein enormes Laufpensum absolvierten, kam der entscheidende Pass zu selten an.

Die Ukrainer waren im Bewusstsein des Zwei-Tore-Vorsprungs eher auf Ballkontrolle als auf Tore aus. Dennoch durften die Gladbacher den wieselflinken Brown in Dynamos Sturmzentrum nicht aus den Augen lassen. In der 4. Minute spitzelte Martin Stranzl dem einschussbereiten Brown den Ball im letzten Moment vom Fuß.

Auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte war die Borussia einem Treffer näher als die weiter sehr verhalten auftretenden Gastgeber. Als Schlussmann Kowal einen Arango-Schuss nicht festhalten konnte, verpasste der nachsetzende Herrmann das mögliche 0:1 (53.). Der für zwölf Millionen Euro verpflichtete Niederländer Luuk de Jong konnte sich im Gladbacher Angriffsspiel dagegen nur selten in Szene setzen.

So musste ein Dynamo-Spieler den Gladbachern den Weg zum Erfolg ebnen: 20 Minuten vor dem Ende köpfte Chatscheridi eine Arango-Flanke unhaltbar für Kowal in die eigenen Maschen. Als der überragende Arango wenig später einen Eckball von Alexander Ring wuchtig zum 2:0 einköpfte, lag sogar die Sensation in der Luft. Doch mit Glück und Geschick retteten sich die Ukrainer über die Zeit. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false