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Ganz schön was los vor dem Tor von Roman Weidenfeller. Aber Dortmunds Keeper kann den Ball in dieser Szene gerade noch über die Latte lenken.

© dpa

Champions League I: Dortmund feiert ersten Sieg

Borussia Dortmund ist in der Champions League angekommen. Durch seinem 1:0-Sieg gegen Olympiakos Piräus wahrt der Deutsche Meister seine Chancen auf mindestens Gruppenplatz drei.

Jürgen Klopp kann schon mal reichlich unwirsch reagieren, wenn er auf die offensichtliche Diskrepanz angesprochen wird, die seine Mannschaft bei ihren Auftritten in der Bundesliga und in der Champions League offenbart. Wahrscheinlich, weil es den Fußballlehrer selbst am meisten nervt, dass seinen Spielern auf europäischem Parkett unerklärlich viele Schnitzer unterlaufen sind.

Am besten, so die These, sei die Fragerei mit einem Sieg in der Königsklasse zu beenden. „Gegen Olympiakos Piräus beweisen wir, dass der BVB auch Europa kann“, hat Klopp vor dem Gastspiel des griechischen Meisters verkündet. Und siehe da, die Borussia feierte im vierten Anlauf den so sehnlich erwarteten ersten Sieg. Mit 1:0 (1:0) schlugen die Dortmunder vor 65.590 Zuschauern im ausverkauften Stadion ihren Kontrahenten und erhielten sich damit die Chance, die Gruppenphase doch noch zu überstehen.

Was auch immer die Dortmunder als Gründe für die Unpässlichkeiten im europäischen Wettbewerb ausgemacht haben, die viel zitierte internationale Unerfahrenheit kann es nicht gewesen sein. Für den verletzten Sven Bender rückte Debütant Moritz Leitner in die Startformation. Der junge Mann ist gerade mal 18. Jeder erwarte, dass der BVB im Alles-oder-Nichts-Spiel von Beginn an munter drauf los stürme, sagte Klopp, „aber genau das werden wir nicht machen." Vielmehr stehe die „taktische Disziplin über die komplette Spielzeit im Mittelpunkt".

Das mit der Ordnung hatten seine Spieler verstanden, das mit der Zurückhaltung nicht. Die Gastgeber legten mit Volldampf los, bereits nach drei Minuten legte Götze mustergültig auf Perisic ab, der von vier Metern über das Tor schoss. Wenig später war es erneut Götze, der als Vorbereiter glänzte, seinen Querpass drosch Großkreutz von der Strafraumlinie zur Dortmunder Führung ins Netz. Der BVB bestimmte zunächst weiter die Partie, doch nach und nach schlichen sich immer mehr Ungenauigkeiten ins Spiel ein. Die griechischen Gäste nahmen es als Aufforderung, ihrerseits Druck auszuüben, zur Pause war der Vorsprung der Borussia schmeichelhaft.

Auch nach dem Seitenwechsel übernahm Olympiakos die Initiative, Ariel Ibagaza prüfte Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller mit einem Weitschuss. Auf der Gegenseite versuchte es Leitner gleich zwei Mal aus der Entfernung. Wirklich aufregend wurde es allerdings erst nach einer Stunde wieder, als Lewandowski einen zu kurzen Rückpass erlief und den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten setzte. Es hätte die frühzeitige Entscheidung sein können, so ging das Zittern weiter.

„Man wird uns ansehen, dass wir aus den Spielen gegen Marseille und Piräus etwas gelernt haben“, hatte Klopp prophezeit. Zumindest für die Hintermannschaft traf das zu, sie kam endlich einmal ohne gravierende Schnitzer aus. Borussia Dortmund ist mit diesem hart erkämpften Sieg in der Champions League angekommen.

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