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Champions League: Mut fürs Wunder

Der VfB Stuttgart genießt das 1:1 gegen den FC Barcelona und will im Rückspiel das Unmögliche schaffen.

Stuttgart - Alexander Hleb hatte wirklich viel zu tun. Kaum einer der Stars des FC Barcelona ließ ihn unbehelligt, als sie dem Mannschaftsbus entgegenstrebten und an Hleb vorbeimussten. Nicht Messi, Xavi und Puyol – und vor allem Thierry Henry nicht. Mancher hielt ein nettes Schwätzchen mit dem Mann, den Barcelona für ein Jahr nach Stuttgart auslieh, den sie deshalb so gut kennen. „Wir haben über sein Leben geredet und über meines“, sagte der 28 Jahre alte Weißrusse Hleb über Henry. Und? „Ach, das ist privat.“ Eine ausgelassene Stimmung herrschte nach dem 1:1 des VfB Stuttgart im Hinspiel des Achtelfinales der Champions League. Doch die eine Frage bleibt: Hat der VfB die Chance verpasst, den übermächtigen Favoriten zu schlagen, oder durfte man froh sein?

Der Stuttgarter Manager Horst Heldt schwankte zwischen „Stolz“ und der Aussicht, im Rückspiel könne alles passieren, „obwohl es dort wahnsinnig schwer ist“. Trainer Christian Gross sagte hinterher: „Es gibt nicht viele, die 1:1 gegen Barcelona spielen. Wir werden dort das Unmögliche versuchen.“ Und Cacau, der deutsche Nationalspieler mit brasilianischen Wurzeln, der das 1:0 erzielte, sagte: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Aber es war mehr drin.“

Es war wohl selten so einfach, den FC Barcelona zu schlagen. Zumindest eine Hälfte lang war der VfB auf dem besten Weg zum Erfolg. Aber mehr als das eine Tor von Cacau gelang nicht. Dabei gab es Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen, als Barcelona zwar 64 Prozent Ballbesitz verbuchen konnte, aber bis auf Messis Pfostentreffer keine Chance herausspielte. „Ich ärgere mich sehr, weil wir das 2:0 nicht gemacht haben“, sagte Gross.

Das rächte sich, als Zlatan Ibrahimovic zu Beginn der zweiten Hälfte der Ausgleich gelang. „Das Ergebnis ist okay, Stuttgart hat seine Chance nicht genutzt“, sagte der Schwede. Sein Sturmpartner Henry analysierte: „Auch letztes Jahr hatten wir im Achtelfinale in Lyon Probleme und haben es im Rückspiel gedreht. Das können wir auch jetzt.“ Wer zweifelt daran? „Junge, mach es gut“, rief Thierry Henry seinem Kumpel Hleb hinterher. „Hey, du auch.“ Oliver Trust

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