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Schalke 04 Asamoah

© dpa

Champions League: Schalke-Sturmlauf nicht belohnt

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Die Schalker haben den Sieg gegen den FC Chelsea nicht holen können, aber eine Chance, im Achtelfinale zu landen. Das Team um Trainer Mirko Slomka gab alles, lieferte gegen den selbstbewussten Gegener jedoch nur ein Remis.

Der FC Schalke 04 hat sich mit einer nicht für möglich gehaltenen Energieleistung eindrucksvoll in der Champions League zurückgemeldet, einen greifbar nahen Sieg gegen den FC Chelsea aber verpasst. Die Gelsenkirchener kamen am Abend gegen das Londoner Fußball-Starensemble trotz eines Sturmlaufs nur zu einem 0:0, bewahrten sich aber durch den Achtungserfolg immerhin die Chance auf das Erreichen des Achtelfinales.

Mit vier Punkten ist einer der beiden Spitzenränge in der Gruppe B für die zuletzt hart kritisierten Schalker in den noch ausstehenden Spielen in Valencia (3 Punkte) und gegen Trondheim (7) in Reichweite. Zwei Wochen nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel trat Chelsea vor 53.951 Zuschauern in der ausverkauften Schalker Veltins-Arena regelrecht lustlos auf. Der Arbeitgeber des verletzten Michael Ballack kann als Gruppenprimus (8) aber fast schon für die nächste Runde planen.

Nichts sprach für Schalke

Vor dem Spiel sprach praktisch nichts für einen Schalker Teilerfolg. Mehr als ein halbes Dutzend verletzte Stammkräfte musste Trainer Mirko Slomka ersetzen und sein Personal nach den jüngsten Enttäuschungen aufrichten. "Das wird eine andere Mannschaft sein als gegen Cottbus", versprach der Coach erhöhte Einsatzbereitschaft. Und seine Spieler ließen Taten folgen. Etwas überraschend brachte Slomka den jungen Mesut Özil in der Offensive. Gerald Asamoah biss trotz Kniereizung auf die Zähne und bildete mit Özil die Flügelzange hinter der einzigen Spitze Sören Larsen.

Chelsea, mit dem Selbstbewusstsein von sieben Siegen in Serie angereist, baute auf seine zuletzt auch ohne Ballack, John Terry und Ashley Cole erfolgreiche Elf. Fast hätte das Spiel für Schalke genauso bitter begonnen wie die Partie an der Stamford Bridge. Nach einem groben Schnitzer von Marcelo Bordon kam Didier Drogba (6. Minute) frei zum Schuss, doch S04-Torwart Manuel Neuer reagierte - im Gegensatz zu seinem schlimmen Patzer im Hinspiel - diesmal großartig. "Er hat seinen Fehler wieder gut gemacht. Viele halten diesen Ball nicht", lobte TV-Experte Franz Beckenbauer.

London gestresst durch Powerplay

Für eigene gelungen Offensivaktionen brauchten die Gelsenkirchener eine Anlaufzeit: Doch dann legten sie mächtig los und setzten die Londoner mit lange nicht gesehenem Powerplay unter Dauerdruck. Heiko Westermann prüfte Chelsea-Keeper Petr Cech zweimal aus der Distanz (19./23.). Larsen traf das Außennetz (20.), Bordon köpfte aus vier Metern über das Tor (24.), und Juliano Belleti klärte nach einem weiteren Westermann-Versuch auf der Linie (28.). Nur ein Treffer wollte Schalke einfach nicht gelingen.

Von Chelsea war bis kurz vor dem Seitenwechsel nichts mehr zu sehen. Und doch wäre das illustre Starensemble fast mit einer Führung in die Pause gegangen. Wieder tauchte Drogba frei vor Neuer auf, und wieder zeigte der 21-Jährige eine souveräne Parade. Bei Chelsea musste der angeschlagene Cech im zweiten Abschnitt durch Carlo Cudicini ersetzt werden. Der neue Schlussmann wurde bald das erste Mal geprüft. Özil (51.) fehlten nach einem Konter aber Kraft und Zeit für einen präzisen Schuss. Der 19-Jährige musste wenig später verletzt ausgewechselt werden.

Der Schalker Angriffsfußball ging weiter, und auch das Pech blieb bestehen. Eine Bogenlampe von Rafinha (73.) landete an der Latte. Peter Löwenkrands traf bei einem Konter den Innenpfosten (88.). Belohnt wurden die Schalker für ihr Engagement einfach nicht. (mit dpa)

Ulli Brünger[dpa]

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