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Mirko Slomka

© dpa

Champions League: Schalke will der Unruhe trotzen

Mirko Slomka kocht innerlich, wie er zugibt. Die Diskussionen um seine Person setzen dem Schalke-Trainer zu. Dabei kann er vor dem Champions-League-Spiel in Porto alles gebrauchen, nur keine Unruhe.

Vor dem schweren Achtelfinal-Rückspiel des FC Schalke 04 in der Champions League beim FC Porto hofft Trainer Mirko Slomka auf etwas mehr Ruhe und Konzentration. Der große Wirbel um seine Person setzte dem 40 Jahre alten Trainer sichtlich zu. "Die Diskussion um mich hat eine Woche angedauert, jetzt muss es gut damit sein", sagte der Coach im Interview mit der "Welt".

"Es kocht schon innerlich", betonte Slomka. Es fällt ihm offenbar nicht leicht, sich mit öffentlichen Äußerungen zurückzuhalten. Nach all der Kritik und Unruhe sei es nicht einfach, die Mannschaft auf Porto vorzubereiten. "Aber ich denke, dass ich als Trainer Gelassenheit und Ruhe ausstrahlen muss. Sonst würde das ja nur noch mehr auf die Mannschaft abfärben."

Reise nach Portugal als Flucht vor Unruhe

Manager Andreas Müller glaubt, dass der Elf in der "kritischen Lage" die Reise nach Portugal am Dienstag ganz gut tun könnte. Vielleicht, so Müllers Hoffnung, könne man so der aufgeheizten Atmosphäre in der Heimat ein wenig entfliehen: "Es kann sicher nicht schaden, wenn wir jetzt mal zwei, drei Tage zusammen sind. Da tauscht man sich aus und bereitet sich konzentriert vor auf das Spiel."

Ob der am Sonntag in langen Gesprächen mit allen Beteiligten mühsam geschlossene Burgfrieden hält, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. Viele glauben, dass allen Beteuerungen zum Trotz Slomka wohl nur das Erreichen des Viertelfinals in der Königsklasse am Mittwoch vor dem Rauswurf bewahren kann. Laut Trainer stehen die Chancen nach dem 1:0 im Hinspiel nicht schlecht. "Wir haben in Porto eine andere Situation als gegen Bayern. Dort können wir zunächst mal verteidigen und auf Konter spielen. Das liegt uns."

Bordon verteilt Rundumschlag

Doch nach den bitteren Enttäuschungen in der Bundesliga hegt Marcelo Bordon mittlerweile Zweifel daran, ob die Qualität des Kaders ausreicht, um große Ziele erreichen zu können. In einem Rundumschlag stellte der Brasilianer nach dem 0:1 gegen Bayern München nahezu alles in Frage: Trainer, Taktik, Klubbosse und einige Mitspieler. "Wenn wir weiter so spielen, holen wir in der Bundesliga gar keinen Punkt mehr", sagte der Schalke-Kapitän.

Das taktische Verhalten der Mannschaft auf dem Platz sei naiv gewesen. Zwar sprach er nicht klar aus, dass er das vom Trainer gegen die Bayern vorgegebene 4-3-3-System für untauglich hielt. Doch die Andeutungen reichten. "Darüber diskutiere ich nicht, sonst kriege ich ein Problem." Er könne auf dem Platz nicht alles richten. "Sonst bräuchten wir ja auch keinen Trainer mehr." Von den Mitspielern forderte Bordon, sich nun voll und ganz auf das eigene Können zu besinnen. "Wir müssen uns endlich konzentrieren statt soviel über das zu reden, was um uns herum passiert. Sonst sind wir tot." (mbo/dpa)

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