zum Hauptinhalt

Champions League: Viertelfinal-K.o. für FC Bayern

Der AC Mailand bleibt ein Albtraum für den FC Bayern. Der italienische Angstgegner zerstörte mit einem 2:0 den Traum des deutschen Meisters vom ersten Einzug ins Halbfinale der Champions League seit sechs Jahren.

München - Acht Tage nach dem verheißungsvollen 2:2 im Hinspiel erzielten der überragende Clarence Seedorf (27.) und einmal mehr Inzaghi (31.) vor 66.000 Zuschauern die Treffer bei der ersten Europacup-Niederlage der Bayern in der Allianz Arena. Während Milan nun in der Vorschlussrunde auf Manchester United trifft, muss das Team von Ottmar Hitzfeld alle Konzentration auf die Bundesliga legen, um auch in der kommenden Saison in der europäischen Königsklasse dabei zu sein.

In einem Duell zweier fast gleichwertiger Teams gab letztlich die größere individuelle Klasse den Ausschlag für den Erfolg der Mailänder, die im Gegensatz zu den Bayern ihre wenigen Chancen eiskalt nutzten. Mit seinem sechsten Europacup-Tor gegen die Münchner wurde "Pippo" Inzaghi seinem Ruf als Bayern-"Schreck" einmal mehr gerecht. Mit dem im Hinspiel in Mailand gesperrten Mark van Bommel kehrte zwar die zentrale Anspielstation ins Mittelfeld der Münchner zurück. Doch bei allem Engagement war der Niederländer nicht in der Lage, dem Offensivspiel des deutschen Rekordmeisters Struktur zu geben. Die Position des verletzten Willy Sagnol auf der rechten Abwehrseite nahm Hasan Salihamidzic ein.

Bayern ohne Schweinsteiger

Die Hoffnung auf einen Einsatz von Bastian Schweinsteiger hatte sich dagegen am Nachmittag zerschlagen: Nach einem abschließenden Test musste der Nationalspieler wegen einer Prellung am Knie passen. Sein Vertreter Christian Lell lieferte im Spiel nach vorne gute Ansätze, offenbarte aber nach hinten Probleme. Als wesentlich ballsicherer und besser eingespielt präsentierte sich der AC Mailand. Der sechsfache Gewinner des Landesmeister-Cups hatte zudem mit Seedorf den überragenden Akteur in seinen Reihen, der selbst einen Weltstar wie den Brasilianer Kaka an Wirkung übertraf.

Die Bayern begannen die Partie bei frühlingshaften Temperaturen konzentriert und erspielten sich schon früh gute Einschusschancen. In der 8. Minute zog Lell eine van Bommel-Flanke aufs Tor der Mailänder, doch Massimo Oddo schlug den Ball vor Überschreiten der Linie aus der Gefahrenzone. Wenig später vergab Lukas Podolski (12.) nach Roy Makaays Vorarbeit aus zwölf Metern frei vor Torhüter Dida. Das Auslassen dieser Großchance sollte sich bitter rächen, denn die Italiener schlugen wie aus dem Nichts plötzlich eiskalt zu.

Kahn chancenlos

Nach einem Ballverlust von Podolski im Mittelfeld kam Seedorf in Ballbesitz, manövrierte die Innenverteidigung der Bayern mit einer simplen Körpertäuschung aus und ließ Oliver Kahn in dessen 103. Champions League-Spiel mit einem platzierten Flachschuss keine Chance. Nur vier Minuten später glänzte der Niederländer als Vorbereiter und legte Inzaghi den Ball maßgerecht mit der Hacke auf. Der 33-Jährige lief noch ein paar Schritte und zirkelte den Ball zum 2:0 ins Tor der Münchner, die geschockt auf den Rückstand reagierten. "Es müsste schon ein Wunder geschehen, um noch einmal ins Spiel zurückzukommen", sagte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer zur Halbzeit im TV-Sender "Premiere".

Mit Roque Santa Cruz für Andreas Ottl und später auch Claudio Pizarro für Makaay versuchte Ottmar Hitzfeld dem Spiel nach Wiederbeginn noch eine Wende zu geben. Doch dem Spiel des Bundesliga- Vierten fehlte es weiter an konstruktiven Aktionen, um das Bollwerk um die Abwehr-Routiniers Paolo Maldini und Alessandro Nesta zu knacken. Auch als der zweifache Hinspiel-Torschütze Daniel van Buyten in der Schlussphase mit in die Spitze ging, war Dida nicht mehr zu bezwingen. (Von Klaus Bergmann und Inga Radel, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false