zum Hauptinhalt

Champions League: Werder verliert auch in Athen

Mit einem klassischen Fehlstart hat Werder Bremen seine Chancen in der Champions League fast schon verspielt. Im zweiten Gruppenspiel kassierten die Bremer bei Panathinaikos Athen ihre zweite Niederlage.

Athen (27.09.2005, 22:50 Uhr) - Beim gleichfalls mit einer Pleite in die Fußball-Königsklasse gestarteten Panathinaikos Athen kassierten die Hanseaten am Dienstag vor 40.000 Zuschauern eine dumme 1:2 (1:2)-Niederlage und verloren überdies Stürmer Ivan Klasnic, der in der 86. Minute die Gelb-Rote Karte sah. Die Hanseaten rutschten mit null Punkten ans Tabellenende der Gruppe C, die vom FC Barcelona angeführt wird. Barca, das mit einem Sieg in Bremen gestartet war, gewann auch gegen Udinese Calcio mit 4:1.

Ein äußerst zweifelhafter Foulelfmeter (5.), den Naldo an Sandor Torghelle verursacht haben sollte, leitete die zweite Bremer Pleite ein. Geschockt und übernervös kassierte der Bundesliga-Dritte nur drei Minuten später das 0:2, das Evangelos Mantzios kaltschnäuzig erzielte. Nach einem beherzten Sturmlauf schaffte Miroslav Klose (41.) den Anschlusstreffer. Doch auch die Einwechslung von Joker Nelson Valdez, der neben Klose und Klasnic stürmte, und des offensiven Aaron Hunt brachte die Wende gegen den schwach in die Saison gestarteten griechischen Vizemeister nicht mehr.

«Die ersten zehn Minuten haben wir total verschlafen», sagte Tim Borowski. «Danach haben wir uns so viele Chancen erarbeitet und nutzen sie nicht. Ärgerlich.» Schon nach acht Minuten standen Werder und die mit Christian Schulz für den angeschlagenen Jelle van Damme wieder neu formierte Abwehr mit dem Rücken zur Wand und die zurückhaltende Marschrichtung von Trainer Thomas Schaaf war komplett über den Haufen geworfen. Einen harmlosen Zweikampf mit Naldo nutzte Torghelle in der fünften Minute zu einer theatralischen Flugeinlage, auf die der französische Schiedsrichter Eric Poulat hereinfiel. Den Elfmeter verwandelte Gonzalez knallhart.

«Klar, dass der Schiedsrichter damit das Spiel beeinflusst hat», meinte Geschäftsführer Klaus Allofs. Doch es kam noch dicker für sein Team - und speziell für Frank Baumann, der nach einem Spiel Auszeit wieder anstelle von Daniel Jensen dabei war. Der Kapitän leitete in der achten Minute mit einem Ballverlust den zweiten Nackenschlag ein, den Mantzios Werder mit einem prächtigen Rechtsschuss versetzte.

Trainer Thomas Schaaf schüttelte entsetzt den Kopf und wandte sich an der Seitenlinie mit Grausen. «Wir wollen wieder für positive Zeichen sorgen», hatte er angekündigt. Stattdessen kamen Gedanken an das Debakel gegen Olympique Lyon auf. Aber Bremen kämpfte, legte die übergroße Nervosität ab und nahm angetrieben von Johan Micoud und Torsten Frings das Heft in die Hand. Chancen ergaben sich vor allem für Klasnic und Klose, dem der verdiente Anschlusstreffer aber erst vier Minuten vor der Halbzeit nach Pass von Micoud gelang.

Athens Keeper Mario Galinovic hatte die Fingerspitzen am Ball und in dieser Szene Pech. Mit allerlei Unsicherheiten hatte er sich zuvor allerdings als Achillesferse der Griechen präsentiert. Darauf spekulierten die Bremer bei ihrer Aufholjagd, die bei Gonzalez' Pfostenkracher (49.) schon hätte zu Ende sein können. Glück hatten die Bremer noch einmal, als wieder der Argentinier nur die Latte traf (68.). Auf der anderen Seite versuchten die Bremer alles, aber das Pech klebte ihnen an den Stiefeln. So auch Hunt, Klasnic und Patrick Owomoyela, die in der 80. Minute nacheinander scheiterten. (Von Michael Rossamann, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false