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Sport: Chansons fürs Herz

Lange Jahre gaben die deutschen Tanz-Standardformationen bei Welt- und Europameisterschaften den Ton an. Das ist schon länger vorbei.

Lange Jahre gaben die deutschen Tanz-Standardformationen bei Welt- und Europameisterschaften den Ton an. Das ist schon länger vorbei. Auch am Samstagabend, vor 5000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle, wurde es nichts mit einem deutschen Sieg. Der Braunschweiger TSC galt als Mitfavorit, doch Weltmeister wurde das Team Kodryanka Chisinau aus Moldawien. Mit Temperament, Perfektion und Tänzen nach bekannten Chansons eroberten die Moldawier die Herzen der Zuschauer.

Aber auch die der Wertungsrichter. Alle sieben setzten Chisinau fünfmal auf den ersten Platz. Da war von einseitigen West-Ost-Wertungen, wie so oft in den letzten Jahren bei Championaten beobachtet, keine Rede. Am Ende gewann Chisinau mit der Platzziffer 11 vor Braunschweig (12) und Vera Tiumen (23) aus Russland. Das russische Team, das nach der Musik von Sarah Brightman tanzte, könnte der kommende Weltmeister werden.

Bei den Braunschweigern war natürlich die Enttäuschung groß. "Wir haben uns selber geschlagen", meinte ihr Trainer Rüdiger Knaack nach der ersten Niederlage einer deutschen Mannschaft auf deutschem Boden. "Wir haben einfach nicht gut getanzt. Trotzdem werde ich meinen Weg, das Tänzerische zu betonen und keine Show zu liefern, weitergehen."

Auch der 1. FC Ludwigsburg, bei der Europameisterschaft noch Dritter und 1996 an gleicher Stätte in Berlin Weltmeister, bekam seine Nervosität nicht in den Griff. Am Ende reichte es mit der Platzzifer 24 nur zum vierten Platz.

Nun setzen die deutschen Mannschaften ihre ganzen Hoffnungen auf das nächste Jahr. Da finden die Weltmeisterschaften allerdings - in Moldawien statt.

M. D.

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