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Sport: Charakter allein hilft nicht

Albas Basketballer verlieren trotz deutlicher Leistungssteigerung

Berlin (ru). Eine Verschnaufpause gab es nicht. Nach der Rückkehr aus Valencia fuhren die Basketballer von Alba Berlin gestern vom Flughafen sofort zum Training. Trainer Emir Mutapcic verordnete seinen Spielern kein lockeres Auslaufen oder Wurftraining, sondern „TapeTraining, das heißt, dass jeder Spieler mit Bandagen am Fuß spielt. Das wird intensiv, wir spielen Fünf gegen Fünf mit Körperkontakt“.

Die Schwächen, die zum 72:87 in Valencia geführt hatten, zur dritten Niederlage im dritten Europaligaspiel, sollten gleich analysiert werden. Schließlich wird der Druck auf den Deutschen Meister immer größer, endlich zu gewinnen. Nur die besten fünf Teams aus der Achtergruppe qualifizieren sich für die Zwischenrunde. Gegen die direkten Konkurrenten um diesen Platz, Villeurbanne und Wroclaw, hatte Alba die ersten beiden Spiele verloren und sich gegen die Polen in katastrophaler Verfassung präsentiert. Am Mittwoch nun bewiesen die Berliner, dass sie sehr wohl zu mehr fähig sind – zeigten aber auch, dass ihnen derzeit Konstanz und Klasse fehlen, um ein großes Team zu schlagen. Nach dem Ausgleich zum 37:37 etwa schlichen sich sofort wieder Fehler ein, sodass die Spanier doch mit sechs Punkten Vorsprung in die Pause gingen.

„Wir haben zwar Charakter gezeigt und phasenweise gut gespielt, aber wir dürfen nicht zufrieden sein“, sagte Mutapcic. Alba präsentierte sich mannschaftlich geschlossener als zuletzt, was sich auch in der ausgeglichenen Wurfstatistik niederschlägt: Vladimir Petrovic und DeJuan Collins machten 16 Punkte, Mithat Demirel zehn; Marko Pesic neun Punkte. Doch ein Star wie Antoine Rigaudeau fehlte bei Alba. Der Franzose machte im Schlussviertel 13 seiner 25 Punkte. Zudem „haben unnötige Fouls zu vielen Freiwürfen von Valencia geführt und zu Foulproblemen bei uns“, monierte Mutapcic. Davon waren der starke Collins, Demirel und Stanojevic betroffen. Alba verwandelte neun von 17 Freiwürfen, Valencia 27 von 34 – Punkte, die den Berlinern fehlten.

„Wenn wir gegen Villeurbanne oder Wroclaw so gespielt hätten wie in Valencia, hätten wir wohl eines der Spiele gewonnen“, ärgerte sich Demirel. Konzentrationsschwächen hätten dazu geführt, dass Alba in der Verteidigung am Ende nachließ. Dass es unter dem eigenen Korb nicht lief wie gewünscht, lag auch daran, dass Center Stanojevic (sieben Punkte) „nicht in Form ist“, wie Mutapcic sagte, „aber Hauptsache er ist gesund“. In diesen Zeiten ist man bei Alba Berlin eben schon mit kleinen Dingen zufrieden.

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