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Eishockey: Christian Ehrhoff lässt das Nationalteam im Stich

Eishockeyprofi Christian Ehrhoff erklärt seine Karriere für beendet - obwohl noch eine WM ansteht. Das ist kein gutes Signal. Ein Kommentar.

Eigentlich ist nichts besonders daran. Da beendet ein Sportler, 35-jährig und zumal auf dem Höhepunkt seines Schaffens, nach 19 Jahren bewegten Profitums seine Karriere. Eigentlich werden solche Nachrichten gern zum Anlass genommen, um noch einmal die großen Taten zu würdigen und Loblieder zu singen auf den Sportsmann und Menschen. Alles Gute zu wünschen für den weiteren Lebensweg und so weiter.

Eigentlich. Denn der Zeitpunkt, den sich Christian Ehrhoffs ausgesucht hat, ist äußerst unglücklich. Der Eishockeyprofi, der lange in der besten Liga der Welt in Amerika und zuletzt bei den Kölner Haien gespielt hat, verkündete nach dem Saisonaus seines Klubs in den Play-offs die Entscheidung. Aber die Eishockeysaison ist eben noch nicht beendet. Es steht noch eine Weltmeisterschaft in Dänemark an, im Mai. Hätte Ehrhoff sich da nicht noch zwei Monate Zeit lassen können?

Er ist ja nicht irgendwer im Nationalteam – sondern einer der Anführer. Für die Kollegen ist das kein gutes Zeichen. Ist eine WM etwa nicht wichtig? Gerade jetzt? Das deutsche Eishockey wähnte sich eben im Aufbruch, nachdem das Nationalteam bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang sensationell Silber gewonnen hat – und so viele Sympathien dazu. Verband und Vereine träumten schon. Es sollte vorwärtsgehen mit dem Sport. Nachwuchs wollte gewonnen und neue Strukturen sollten geschaffen werden. All das hat nun schon einen kleinen Dämpfer erhalten. Weil Ehrhoff das Signal gibt: So wichtig ist das nicht mit der Nationalmannschaft.

In Pyeongchang schwärmten noch alle vom Teamgeist, der die Deutschen bis ins Olympia-Finale trug. Jetzt lässt Christian Ehrhoff sein Team bei der WM allein zurück.

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