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Sport: Chronologie

Der Wettskandal im deutschen Fußball

19. Januar:

Vier Schiedsrichter informieren den DFB über Ungereimtheiten im Zusammenhang mit von Robert Hoyzer geleiteten Spielen.

21. Januar: Hoyzer wird vom DFB vernommen. Der Manipulations- Verdacht erhärtet sich.

22. Januar: Mit dem DFB-Pokal-Spiel zwischen Paderborn und dem HSV wird erstmals ein Spiel genannt, das Hoyzer manipuliert haben soll.

23. Januar: Der Wettanbieter Oddset erklärt, er habe den DFB früh über Unregelmäßigkeiten beim Spiel Paderborn - HSV informiert.

24. Januar: Die Staatsanwaltschaft nimmt die Ermittlungen gegen Hoyzer auf, das DFB-Präsidium tritt zu einer Krisensitzung zusammen.

25. Januar: Hoyzer beteuert in einem TV-Interview seine Unschuld.

26. Januar: Erstmals wird Hoyzer mit kroatischen Mafiastrukturen in Verbindung gebracht.

27. Januar: Hoyzer gibt in einer schriftlichen Erklärung die gegen ihn erhobenen Manipulations-Vorwürfe zu.

28. Januar: Vier Personen werden als mutmaßliche Drahtzieher des Wettbetrugs im Berliner Café King festgenommen, gegen drei wird Haftbefehl erlassen. Hoyzer erklärt, dass weitere Schiedsrichter und auch Spieler in den Skandal verwickelt seien.

30. Januar: Wenige Stunden vor Spielbeginn wird Jürgen Jansen als Schiedsrichter des Bundesliga-Spiels Werder Bremen - Hansa Rostock zurückgezogen.

31. Januar: Als erster Spieler gesteht Thijs Waterink (SC Paderborn) eine Verwicklung.

2. Februar: In zehn Bundesländern finden Hausdurchsuchungen statt. Insgesamt geraten 25 Beschuldigte, darunter 14 Spieler aus sechs Vereinen, und zehn Spiele ins Visier der Ermittler. Der DFB erhält Akteneinsicht in die Unterlagen der Staatsanwaltschaft.

4. Februar: Anhand von Videobildern versucht DFB-Schiedsrichter Jansen, seine Unschuld zu beweisen. Die Vorwürfe gegen ihn seien «gegenstandslos und haltlos».

6. Februar: Torhüter Georg Koch vom MSV Duisburg macht einen Bestechungsversuch publik. Als Schlussmann von Energie Cottbus seien ihm vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg in der vergangenen Saison 20 000 Euro für eine Manipulation angeboten worden.

8. Februar: Hoyzer demonstriert bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in der ZDF-Sendung «Kerner» Schuldbewusstsein und Reue.

10. Februar: Das DFB-Sportgericht sperrt Hoyzer wegen grob unsportlichen Verhaltens nach einer Anhörung.

11. Februar: Das erste Sportgerichtsverfahren des DFB endet mit einem Vergleich: Der Hamburger SV wird für das manipulierte Pokalspiel gegen SC Paderborn (2:4) mit insgesamt zwei Millionen Euro entschädigt.

12. Februar: Hoyzer wird in Berlin nach einem bereits zwei Tage zuvor erlassenen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr verhaftet und in Untersuchungshaft genommen.

14. Februar: Der DFB suspendiert Schiedsrichter Torsten Koop (Lüttenmark). Er hatte einen Anwerbungsversuch von Hoyzer im Januar nicht gemeldet. In Athen beginnt die Europäische Fußball-Union UEFA mit Untersuchungen zum UEFA-Cup-Spiel Panionios Athen - Dynamo Tiflis (5:2), das ebenfalls vom Wettskandal betroffen sein soll.

15. Februar: Das DFB-Sportgericht gibt dem Einspruch von Wacker Burghausen statt und setzt die Zweitliga-Partie LR Ahlen - Burghausen (1:0) neu an. Die Partie war von Hoyzer verschoben worden. Erstmals im deutschen Profi-Fußball kommt es damit zu einer Spielwiederholung wegen krimineller Machenschaften. Schiedsrichter Dominik Marks wird vom DFB wegen des Vorwurfs der Verabredung zur Manipulation gesperrt.

22. Februar: LR Ahlen legt beim DFB-Bundesgericht Berufung gegen die Neuansetzung des Zweitliga-Spiels gegen Wacker Burghausen ein.

25. Februar: Hoyzer wird in Berlin nach 13 Tagen in der Untersuchungshaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Hauptbeschuldigte im Wettskandal muss sich drei Mal wöchentlich bei der Polizei melden.

3. März: Das DFB-Sportgericht annulliert auch das von Marks geleitete Regionalliga-Spiel Hertha BSC Amateure gegen Arminia Bielfeld Amateure (2:1) und sorgt damit für die zweite Spielwiederholung. Der Einspruch des SC Freiburg gegen das mit 0:3 verlorene Bundesliga-Spiel beim 1. FC Kaiserslautern wird abgelehnt. Die Partie hatte Jansen geleitet.

9. März: Der SC Freiburg legt beim DFB-Bundesgericht Berufung gegen die abgewiesene Neuansetzung des Bundesliga-Spiels gegen den 1. FC Kaiserslautern ein.

10. März: Die Staatsanwaltschaft Berlin bestätigt die am Vortag erfolgte Festnahme von Marks wegen «gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betruges in drei Fällen».

11. März: In Steffen Karl vom Regionalligisten Chemnitzer FC wird der erste Fußballspieler festgenommen. Die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten ordnete die Vollstreckung der Untersuchungshaft wegen Verdunklungsgefahr an. Karl werden gewerbs- und bandenmäßiger Betrug sowie die versuchte Verbrechensabrede und Nötigung vorgeworfen.

14. März: Steffen Karl kommt gegen Auflagen aus der U-Haft frei. Gegen ihn besteht laut Staatsanwaltschaft aber weiterhin dringender Tatverdacht. (tso) ()

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