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Sport: Copa America: Albtraum ohne Ende

Der viermalige Fußball-Weltmeister Brasilien kann offenbar nicht mehr gewinnen und stolpert von einer Blamage zur anderen. Der Titelverteidiger und haushohe Favorit verlor in der Südamerika-Meisterschaft, der Copa America, in Kolumbien mit 0:1 (0:1) gegen Mexiko und kassierte damit die vierte Niederlage in Folge.

Der viermalige Fußball-Weltmeister Brasilien kann offenbar nicht mehr gewinnen und stolpert von einer Blamage zur anderen. Der Titelverteidiger und haushohe Favorit verlor in der Südamerika-Meisterschaft, der Copa America, in Kolumbien mit 0:1 (0:1) gegen Mexiko und kassierte damit die vierte Niederlage in Folge. Es war zudem das sechste sieglose Spiel hintereinander. "Albtraum ohne Ende!", klagte die Zeitung "O Globo". Unter der Überschrift prangte ein Foto mit den verzweifelten Gesichtern der Spieler Alex und Rochemback nach dem Abpfiff.

"Wir hätten gegen Mexiko noch drei Stunden spielen können und hätten kein einziges Tor geschossen", sagte mit trauriger Stimme der frühere Weltstar und heutige Fernsehkommentator Falcao. Drastischer war die Reaktion eines Fans, der nach dem Spiel vor dem Kneipen-TV-Gerät sein Brasilien-Hemd zerriss, während andere hemmungslos weinten. Ganz Brasilien scheint im Schockzustand zu sein.

Gegen Mexiko leistete sich Brasilien ein Festival von Fehlpässen. Etwa 40 waren es - fast ein Fehlpass alle zwei Minuten. "Ein Zeichen, dass unsere Technik nachlässt", sagte TV-Starreporter Mauro Galvao. "Wir waren alle sehr nervös", sagte Torhüter Marcos. Den Mexikanern genügte vor 40 000 Zuschauern ein Tor von Stürmer Jared Borgetii in der fünften Minute.

Brasilien war zwar ohne die Superstars Rivaldo, Cafu, Roberto Carlos und Romario sowie ohne die Bundesliga-Legionäre Elber und Lucio angetreten, aber Mexiko hatte zum Start der Copa America ebenfalls auf fünf Stammspieler verzichtet. Und die Mexikaner waren gegen Emerson, Juninho Paulista, Roque Junior, Geovanni, Alex und Jardel phasenweise so überlegen, dass die neutralen Zuschauer in Cali sie mit "Ole"-Rufen feierten.

Selbst der sonst stets optimistische Trainer Luiz Scolari, der Anfang Juli mit einem 0:1 in Uruguay seinen Einstand gefeiert hatte, macht sich nun große Sorgen um die Zukunft. "Das Selbstvertrauen der Spieler ist am Boden, es wird schwer sein, sie wieder aufzurichten." Brasilien braucht nicht nur Erfolg bei der Copa America, sondern auch in der südamerikanischen Qualifikationsgruppe zur Weltmeisterschaft 2002, wo man auf dem vierten Tabellenplatz liegt und um die Fahrkarte nach Japan und Südkorea bangt. In der Copa führt Mexiko die Gruppe B vor Paraguay und Peru an, Brasilien ist Tabellenletzter.

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