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War das jetzt gut oder schlecht? Lukas Podolski ist ratlos. Foto: dapd

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Sport: Das andere Gesicht im Spiegel Kölns Profis suchen das Positive im Pokal-Aus

Sinsheim - Der Herbstnebel im Kraichgau hatte den Beteiligten beim 1. FC Köln offenbar den Blick auf die Realität genommen.

Sinsheim - Der Herbstnebel im Kraichgau hatte den Beteiligten beim 1. FC Köln offenbar den Blick auf die Realität genommen. Die Profis und die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten feierten das Aus im DFB-Pokal bei 1899 Hoffenheim als großen Schritt nach vorne. „Die Spieler können nach diesem Spiel in den Spiegel schauen“, sagte Trainer Stale Solbakken nach dem 1:2 (1:1) in der 2. Hauptrunde. In diesem Spiegel sahen die Profis ein Team, das den Achtelfinal-Einzug gegen eine Hoffenheimer B-Elf verspielt hatte.

Diese Tatsache wurde allerdings erfolgreich verdrängt. Drei Tage nach dem 0:5 beim Deutschen Meister Borussia Dortmund waren alle Beteiligten bereits damit zufrieden, nicht wieder eine Klatsche kassiert zu haben. In den Reihen des viermaligen Pokalsiegers interessierte es dabei niemanden, dass der Gegner fünf Stammkräfte geschont und den Ersatzkeeper zwischen den Pfosten stehen hatte – die FC-Profis waren mit sich zufrieden. „Es war wichtig, eine Reaktion gezeigt zu haben“, sagte der lediglich in der Anfangsphase auffällige Nationalspieler Lukas Podolski und haderte dann ein bisschen mit dem Spielverlauf. „Wir hätten auch der Sieger sein können. Wir haben unglückliche Tore kassiert.“ Vor 16 000 Zuschauern waren die Gäste zunächst durch den Kroaten Mato Jajalo in Führung gegangen waren, ehe Chinedu Obasi und Knowledge Musona das Spiel zugunsten Hoffenheims entschieden.

Dennoch konnte auch Kölns Außenverteidiger Christian Eichner der Pleite nur Positives abgewinnen. „Wer in Dortmund dabei war, der weiß, wie wichtig es für die Mannschaft war, ein anderes Gesicht zu zeigen. Das ist uns gelungen, wir haben wieder Fuß gefasst und sind trotz der Niederlage wieder in die Spur zurückgekehrt.“ Und um die Spieler in ihrer Ansicht zu bestärken, stellte neben Solbakken („Ich bin zufrieden mit der Leistung“) auch Sportdirektor Volker Finke den Profis ein befriedigendes Zeugnis aus. „Das war eigentlich eine gute Antwort auf das Dortmund-Spiel.“ Am Sonntag im Punktspiel gegen Aufsteiger FC Augsburg soll dann auch wieder das Ergebnis stimmen. „Das Spiel ist ganz wichtig für den Klub. Wir stehen an einer Kreuzung. Der Sonntag wird zeigen, wohin die Reise geht“, sagte Eichner. Noch deutlicher wurde Solbakken. „Für uns ist das Spiel am Sonntag ein bisschen wie ein Finale“, sagte der norwegische Coach. „Drei Punkte wären ganz wichtig für die ganze Stadt.“

Während sich die Kölner über die Niederlage freuten, ärgerte sich Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski über den Sieg seiner Mannschaft. „Wir waren zu wenig kreativ, so dass wir hinten raus schmutzig verteidigen mussten. Da hatten wir viel zu viel Angst“, sagte Stanislawski. „Aber spätestens bei der Auslosung der nächsten Runde fragt keiner mehr danach.“ dpa/sid

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