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Sport: Das fängt gut an

Zum Auftakt des WM-Vorbereitungsturniers schlagen die deutschen Handballer Serbien mühelos 40:32

Heiner Brand lächelte und schlug Markus Baur auf die Schulter. „Ich will dich nicht weiter unnötig strapazieren“, sagte der Handball-Bundestrainer zu seinem 35 Jahre alten Kapitän. Noch zehn Minuten waren zu spielen im ersten Gruppenspiel der Deutschen beim Acht-Nationen-Turnier in Bremen, das den hoch trabenden Titel World-Cup trägt und als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land (19. Januar bis 4. Februar) dient. Die Entscheidung gegen Serbien aber war zu diesem Zeitpunkt längst gefallen. Baur hatte gerade mit einem wuchtigen Stemmwurf, der im rechten Torwinkel einschlug, das 35:25 erzielt. Am Ende gewann die deutsche Mannschaft 40:32 (23:17) gegen das Team Serbiens, das sich im Neuaufbau befindet. Die meisten deutschen Tore warf der Lemgoer Sebastian Preiß – er erzielte sechs Treffer.

„Wir haben sehr gut verteidigt und hatten vorn gute Spielzüge“, sagte der Lemgoer Florian Kehrmann erfreut, „das war der richtige Auftakt fürs Turnier.“ Bereits heute trifft Deutschland in Hannover auf Olympiasieger Kroatien, der das erste Gruppenspiel zuvor knapp mit 33:34 gegen den Dänemark verloren hatte.

Die Begeisterung im Bremer AWD-Dome, der im Januar auch eine WM-Vorrundengruppe beherbergen wird, hielt sich freilich in überschaubaren Grenzen. Während hinter der Halle das Volksfest Freimarkt tobte, verloren sich höchstens 1500 Zuschauer in der Arena, die 11 000 Zuschauer fasst. Zuweilen war es totenstill. Auch die Stimmung von Heiner Brand war vor dem Spiel nicht eben prächtig, da sich neben Oleg Velyky, Christian Zeitz und Volker Michel kurzfristig auch noch zwei weitere Rückraumspieler abmeldeten: Der Göppinger Michael Kraus (Sehnenabriss am Daumen) reiste sofort ab, ob der Wetzlarer Halblinke Lars Kaufmann (Rippenprellung) noch zum Einsatz kommt, ist fraglich.

Trotz der vielen Ausfälle präsentierte sich die Mannschaft von Beginn an einsatzfreudig und kampfstark. Im Gegensatz zu den beiden Länderspielen im September in Polen, als Brand eine 5:1-Deckungsformation getestet hatte, spielte die Abwehr diesmal wieder im gewohnten defensiven 6:0-System, mit Oliver Roggisch und Andrei Klimovets im Zentrum. Diese Variante funktionierte mehr als passabel, die Serben kamen nur selten durch.

Noch besser aber funktionierte das deutsche Angriffsspiel. Zu schönen Kombinationen gesellten sich teilweise sensationelle Einzelleistungen, etwa als Rechtsaußen Kehrmann einen Ball aus sehr spitzem Winkel um den Torwart herum ins Tor drehte. Schnell führte Deutschland mit drei Toren, als Baur einen Siebenmeter zum 7:4 verwandelte. Baur war es auch, der bei schnellen Gegenstößen zweimal Klimovets mit scharfen Pässen über das ganze Spielfeld bediente – Klimovets erhöhte auf fünf Tore Vorsprung (10:5).

Die jungen Serben, die in der WM-Qualifikation an den Tschechen gescheitert waren, konnten nicht dagegen halten. Die Serben ließen schon die Köpfe hängen, als Haaß eine Sekunden vor der Pausensirene aus zehn Metern abzog – und der Ball gegen die Latte schnellte, und von dort aus am Rücken des Keepers zum 23:16 ins Netz flog. In Halbzeit zwei baute das deutsche Team den Vorsprung kontinuierlich aus, trotz einer keineswegs herausragenden Wurfquote. Das erste von insgesamt fünf Testspielen innerhalb von nur sechs Tagen ist erfolgreich verlaufen.

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