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Davis Cup: Deutschland ohne Topspieler

Tommy Haas und Florian Mayer verletzt, Philipp Kohlschreiber auch noch angeschlagen: Die Aussichten für das Davis-Cup-Viertelfinale gegen Frankreich sind auf ein Minimum gesunken. Bundestrainer Carsten Arriens nominierte am Dienstag gleich drei Neulinge.

Ohne Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer wird Deutschland mit einem B-Team zum Davis-Cup-Viertelfinale nach Frankreich reisen. Tennis-Bundestrainer Carsten Arriens muss auf sein Spitzentrio verzichten und nominierte am Dienstag notgedrungen Tobias Kamke (Lübeck/Weltranglisten-92.), die Debütanten Jan-Lennard Struff (Warstein/104.), Peter Gojowczyk (München/111.) und Doppel-Spezialist André Begemann. Damit gibt es vom 4. bis 6. April in Nancy einen Generationenwechsel. „Es war jetzt nicht bewusst so gewählt, aber es geht in die Richtung“, sagte Arriens der Nachrichtenagentur dpa und betonte: „Ich habe nichts dagegen, dass die Jungen die Chance nutzen.“ Der bald 36 Jahre alte Haas hatte seine Teilnahme wegen eines Risses in der Schultersehne abgesagt; er muss mehrere Wochen pausieren und wird laut Arriens im kommenden Jahr „sicher nicht mehr eine Rolle spielen“. Bei Mayer diagnostizierten die Ärzte ein „kräftiges Ödem am Schambein“. Über Kohlschreiber sagte Arriens in einer DTB-Mitteilung: „Er hat leider anhaltende Ellenbogenprobleme.
Daher habe ich mich dagegen entschieden, ihn zu nominieren. Das Risiko ist einfach zu groß, denn für das harte Spiel gegen Frankreich brauche ich vier topfitte Spieler.“ Durch die Absagen gerät der an diesem Sonntag in Frankfurt am Main geplante „Versöhnungstag“ zur Farce, bekommen die Zuschauer bei einem Showkampf doch weder Haas noch Kohlschreiber oder Mayer zu sehen.
Arriens hatte die Teilnahme zur Bedingung für einen Einsatz gegen die Franzosen von Kapitän Arnaud Clément gemacht.
Anfang Februar hatten sich die drei Profis im Achtelfinale gegen Spanien am Abschlusstag - als der Sieg bereits feststand - mit ärztlichen Attesten abgemeldet und die Fans in Frankfurt massiv verstimmt. Einige Landesverbände forderten anschließend die Suspendierung von Haas und Kohlschreiber.
Frankreich und Deutschland treffen im wichtigsten Mannschaftswettbewerb im Tennis zum zehnten Mal aufeinander. Nur zweimal gewann ein deutsches Team, zuletzt im Jahr 1938. Die vergangenen sechs Duelle gingen allesamt verloren. Die Chancen auf den ersten Halbfinal-Einzug seit 2007 sind durch die Absagen der deutschen Topspieler auf ein Minimum gesunken. Mit Jo-Wilfried Tsonga, Richard Gasquet, Gael Monfils und Julien Benneteau gehen die Gastgeber als haushohe Favoriten in die Partie.(dpa)

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