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DDR – ÖSTERREICH: Mauer weg, Motivation weg

1989, Wien – 0:3Die Vorzeichen waren selten so gut für die oft tapferen, aber oft auch traurigen DDR-Fußballer. Endlich ein großes Turnier vor Augen (die WM 1974 im Westen war ja das einzige), eine schöne Bilanz gegen Österreich im Rücken (viermal 1:1, und ein 1:0 anno 1965 in Leipzig) – und jetzt würde schon ein Unentschieden in Wien reichen.

1989, Wien – 0:3

Die Vorzeichen waren selten so gut für die oft tapferen, aber oft auch traurigen DDR-Fußballer. Endlich ein großes Turnier vor Augen (die WM 1974 im Westen war ja das einzige), eine schöne Bilanz gegen Österreich im Rücken (viermal 1:1, und ein 1:0 anno 1965 in Leipzig) – und jetzt würde schon ein Unentschieden in Wien reichen. Aber Stopp! Was wollte man eigentlich in Wien? Sechs Tage vor dem Anpfiff war die Mauer gefallen. In Berlin. Sie traten trotzdem im Praterstadion an: Ulf Kirsten, Andreas Thom, Thomas Doll. Doch im Kopf waren alle längst bei ihren Bundesliga-Karrieren. Berater tauchten im Teamquartier auf – und auf dem Platz erledigte einzig Toni Polster seine Arbeit. Drei Tore erzielte der Österreicher. Nur für das „Neue Deutschland“ war natürlich der Schiedsrichter schuld, er habe so gar kein Gefühl gezeigt „für diese entscheidende Stunde“. Dann fuhr die DDR nach Hause. Für immer. ide

WM-Qualifikationsspiel; 15. November 1989. Tore: 0:1 Toni Polster (2.), 0:2 Toni Polster (21.), 0:3 Toni Polster (61.). Zuschauer: 57 000.

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