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Max Beneke (l.) konnte sich beim VfL Potsdam für die Nationalmannschaft empfehlen.

© Imago/Eibner

Debüt in der Handball-Nationalmannschaft: Max Beneke kann sich für größere Aufgaben empfehlen

Der Spieler des VfL Potsdam konnte bei seinem ersten Auftritt für das DHB-Team überzeugen. Gerade auf seiner Position ist der Bedarf besonders groß, das erhöht die Chancen.

Es war einiges los in den vergangenen Tagen. Der erste Lehrgang mit der Nationalmannschaft, das erste Länderspiel, das erste Tor für Deutschland – für Max Beneke brachte die letzte Woche einige erste Male. „Da geht schon ein Traum in Erfüllung“, sagt der 19-Jährige, der in dieser Woche erstmals von Bundestrainer Alfred Gislason in den Kader der DHB-Auswahl berufen worden war.

Für den gebürtigen Isländer ging es darum, neue Impulse zu setzen und ein paar Spieler auszuprobieren, bevor er das Team im Hinblick auf die Europameisterschaft im eigenen Land im kommenden Jahr festlegt. Augenmerk lag dabei zum einen auf der Kreisposition, wo Entlastung für Kapitän Johannes Golla geschaffen werden soll, aber vor allem auf dem Rückraum, der zuletzt immer wieder schwächelte.

Deshalb wurden vier Debütanten eingeladen, die trotz der 23:32-Niederlage gegen Schweden am Donnerstag vom Bundestrainer gelobt wurden. „Sie haben ihre Sache ordentlich bis gut gemacht“, sagte Gislason, der besonders den Halbrechten Renars Uscins von der TSV Hannover-Burgdorf mit seinen fünf Treffern hervorhob.

Am Sonntag tritt die DHB-Auswahl in der Max-Schmeling-Halle an

Doch auch Positionspartner Beneke traf bei seinem Einstand – trotz Anspannung, Aufregung und all dem, was zur emotionalen Gefühlswelt bei so einem Spiel eben dazu gehört. „Da sind allein schon die organisatorischen Sachen, die Abläufe, an die man sich gewöhnen muss. Alles ist noch einmal professioneller und viel größer“, sagt der Handballer des VfL Potsdam, der ebenso über ein Zweitspielrecht bei den Füchsen verfügt und bereits sämtliche U-Mannschaften durchlaufen hat.

Insofern kommt für sein junges Alter schon einiges an Erfahrung zusammen und er ist reflektiert genug, um zu wissen, wo er ansetzen muss, wenn er mit Deutschland im letzten Spiel des Euro-Cups am Sonntag (15.35 Uhr/ARD) in der Berliner Max-Schmeling-Halle auf Spanien trifft. „Das war noch ausbaufähig. Ich muss meine Stärken mehr einsetzen und mir meine Würfe nehmen“, sagt Beneke.

Dass er überaus abschlussstark ist, stellt er beim VfL schließlich jede Woche erneut unter Beweis und gehört mit 171 Treffern in 31 Begegnungen zu den Toptorschützen der zweiten Bundesliga. Er ist jemand, der mit seinem ansatzlosen Schlagwurf und seiner Körperlichkeit jeder Abwehr gefährlich werden und der vor allem aus der Ferne treffen kann. Und genau hier hapert es bei der Nationalmannschaft. Deshalb könnte Beneke hier als weiterer Spielertyp das Team ergänzen und sich zeigen, während die Nummer eins auf der Position Kai Häfner gerade krankheitsbedingt ausfällt.

Die Nationalmannschaft ist allerdings – erst recht bei Spielen gegen Schweden oder jetzt Spanien – noch einmal eine andere Herausforderung. Bei der Physis angefangen, über die Spielzüge bis hin zu den Handballern, die einem gegenüberstehen. Von daher geht es für Beneke und seine jungen Kollegen auch darum, außerhalb der Komfortzone Erlebnisse zu sammeln. Um beim nächsten Mal etwas entspannter zu sein, um gewisse Prozesse zu verinnerlichen und um sich mehr und mehr Routine aufzubauen.

Denn auch für die U21, die im Übrigen am Sonntag im Vorfeld ein Testspiel gegen Ägypten (13 Uhr/Sportdeutschland.tv) bestreitet, steht schließlich ein Heimturnier in diesem Sommer bevor, bei dem sich Beneke und Co. mit dem Weltmeistertitel krönen wollen. Und auf lange Sicht ist es auch für Gislason gut, ein paar Alternativen mehr zu haben. Sei es für die EM 2024 oder die WM 2027 in Deutschland.

Das hat sicherlich auch Max Beneke im Hinterkopf. Der darf jetzt in Berlin allerdings erst einmal sein erstes Heimspiel mit der deutschen Nationalmannschaft bestreiten.

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