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DEL: Den Eisbären fehlt nur noch ein Sieg

Nach einem erneuten 6:1-Erfolg gegen die Hamburg Freezers stehen die Berliner vor dem Einzug ins Play-off-Halbfinale. Dort könnte die Düsseldorfer EG nächster Gegner werden.

In Hamburg neigt sich die Eishockeysaison ihrem Ende entgegen. Im letzten Drittel eines einseitigen Spiels waren sich gestern sogar die Fangruppen der Freezers in der Color-Line-Arena nicht mehr ganz grün. Sie lagen verbal im Clinch, weil ein Fanblock sich weigerte, die Welle mitzumachen. Es war eben kein schöner Nachmittag für die Freezers und ihre Anhänger, zu klar war die Überlegenheit des Gastes aus Berlin. Die Eisbären demonstrierten einmal mehr, wie man in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft zum Erfolg kommt: Mit gradlinigem, unkompliziertem Spiel und vielen Toren. Schon nach 14 Minuten lagen sie vor 8000 Zuschauern 3:0 in Führung und siegten schließlich 6:1 (3:0, 1:1, 2:0). In der Viertelfinalserie nach dem Modus „Best of seven“ führen die Eisbären nun mit 3:1 Siegen. Am Mittwoch können sie mit einem weiteren Erfolg den Einzug ins Halbfinale perfekt machen.

Nach dem souveränen Auftritt im Auswärtsspiel am Ostermontag sollten sich die Eisbären morgen kaum noch eine Blöße geben. Zumal sie dann ein Heimspiel haben. Die erschöpft wirkenden Hamburger, die das erste Spiel der Serie am vergangenen Dienstag noch überraschend 4:2 gewonnen hatten, waren gestern harmlos. Wieder einmal – wie in den drei Spielen zuvor – verloren sie das erste Drittel klar. „Das war eine schwere Situation für uns“, sagte ihr Stürmer Christoph Brandner später. „Wir haben gar nicht so schlecht gespielt, trotzdem stand es 0:3. Da kriegst du natürlich einen psychischen Knacks.“

Die Eisbären taten viel, um den Gegner früh zu verunsichern. Wobei ihnen Hamburgs Torwart Philippe Sauvé ein wenig Hilfestellung gab. Nach drei Minuten ermöglichte der US-Amerikaner seinem Landsmann Mark Beaufait das Tor zum 1:0 für die Eisbären. Dann rutschte Sauvé ein Schuss von Tyson Mulock über die Fanghand, schließlich überwand Constantin Braun den Hamburger Torwart mit einem Bauerntrick. Aber Freezers-Trainer Bill Stewart hielt trotzdem an Sauvé fest, wechselte ihn nicht aus. Schließlich sei man nur dank Sauvé nach einer verkorksten Saison in die Play-offs gekommen, hatte Stewart zuvor gesagt, „er hat uns von nirgendwo nach irgendwo gebracht, also spielt er.“

Am Mittwoch in Spiel fünf wird Sauvé aber wohl zuschauen und Jean-Marc Pelletier zum Einsatz kommen. Das deutete Stewart gestern an, denn es kam noch schlimmer für Sauvé nach den ersten drei Gegentreffern: Das vierte Berliner Tor legte er sich unbedrängt und in Zusammenarbeit mit seinem Verteidiger Andy Delmore ins Netz. Da es im Eishockey offiziell keine Eigentore gibt, wurde der Treffer Eisbären-Verteidiger Brandon Smith gutgeschrieben. Danach wehrten sich die Freezers zwar noch ein wenig, kamen sogar durch Peter Sarno zum Anschlusstor. Aber den Hamburgern fehlten Kraft und Konzept. Anfang des Mittelabschnitts mussten sie auch noch ohne Alexander Barta auskommen. Ihr Mannschaftskapitän prallte nach einem Zweikampf mit Beaufait gegen die Bande und brach sich den Oberschenkel.

Stefan Ustorf und Nathan Robinson sorgten im letzten Drittel mit ihren Treffern noch für klare Verhältnisse zugunsten der Eisbären. „Am Ende hatten wir sehr viel Platz auf dem Eis“, sagte Stürmer Sven Felski. „Da konnten wir unsere individuelle Stärke ausspielen.“ Über das Spiel hinaus wollte bei den Berlinern niemand denken. „Das bringt Unglück“, sagte ihr Trainer Don Jackson. „Jeder Sieg muss erst mal erkämpft werden.“

Im Halbfinale könnte Düsseldorf Gegner der Berliner sein: Die DEG führt gegen die Nürnberg Ice Tigers nach dem 6:3-Erfolg gestern mit 3:1 Siegen.

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