zum Hauptinhalt
Berlins Laurin Braun (l) und Ingolstadts Benedikt Schopper (r) kämpfen um den Puck.

© dpa

DEL: Die Eisbären Berlin siegen 3:2 gegen ERC Ingolstadt

Die Berliner beenden das Jahr 2014 mit einer dramatischen Aufholjagd gegen den Meister.

Es herrscht dieser Tage Aufbruchstimmung bei den Eisbären. Nach anderthalb Jahren Tristesse unter Trainer Jeff Tomlinson hat dessen Nachfolger Uwe Krupp beim Anhang mit vier Siegen in seinen ersten vier Spielen Hoffnung auf bessere Zeiten geweckt. Das lässt sich nun auch am Besuch der Heimspiele ablesen. Auch wenn Eishockey zum Jahresende in Berlin immer ein wenig mehr zieht als sonst, war es doch erstaunlich, dass die Arena am Ostbahnhof am Dienstag zum zweiten Mal in Folge ausverkauft war. Und viele der 14.200 Zuschauer bekamen das zu sehen, was sie sehen wollten: Die Eisbären kämpften sich in einem dramatischen Spiel nach 0:2-Rückstand gegen den ERC Ingolstadt heran und gewannen schließlich 3:2 (0:2, 1:0, 1:0/1:0) nach Verlängerung und belegten damit in ihrem sechsten Spiel unter Krupp, dass der Effekt des Neuen noch nicht verpufft ist.

Gegen Ingolstadt waren die Eisbären in den Pre-play-offs gescheitert

Das Kalenderjahr 2014 endete für die Eisbären also anders, als es für sie begonnen begonnen hatte - mit einem Sieg. Am 3. Januar waren die Berliner mit einem 3:6 in München in ein Jahr gestartet, das im März mit dem Scheitern in den Pre-play-offs den ersten traurigen Höhepunkt für sie hatte. Und die damalige Pleite gegen den späteren Meister Ingolstadt sollte programmatisch sein für den Rest der Amtszeit von Tomlinson, in der die Berliner Spieler dann mit Beginn der neuen Saison in der Champions League so überfordert waren, wie ihr Trainer bis zu seiner Ablösung durch Uwe Krupp vor wenigen Wochen.

Für Krupp war das Spiel am Dienstag ein besonderes: Die Deutschen Meister der beiden jüngsten Jahre standen sich gegenüber, in den Finalserien hatten Eisbären und Ingolstadt jeweils gegen die Kölner Haie triumphiert - und gegen deren Trainer Krupp. Die Finalniederlage in einer langen Serie gegen die Bayern hatte Krupp "sehr weh getan". Aber das sei irrelevant für das Spiel am Dienstag gegen Ingolstadt, schließlich hätten die nach ihrem Titelgewinn die halbe Mannschaft ausgetauscht, hatte Krupp gesagt. Allerdings mache Trainer Larry Huras "einen sehr guten Job". So sieht das aus. Zweimal hatte Ingolstadt die Berliner in dieser Saison schon geschlagen und auch am Dienstag gingen die Bayern den Eisbären mit ihrer aggressiven Spielweise schnell auf die Nerven. Nach nicht einmal zwei Minuten traf Martin Davidek zum 1:0 für den ERC.

5,5 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung traf Antti Miettinen zum Sieg

Dem frühen Rückstand ließen die Eisbären ein mutiges wie sinnloses offensives Spektakel folgen. Im Tor von Timo Pielmeier landete der Puck nicht. Und nach dem Überzahl-Tor von Patrick Hager zum 0:2 kurz vor Ende des ersten Abschnitts verloren die Eisbären dann auch ihren Mut. "Ingolstadt hat die Chancen genutzt, wir nicht", sagte ihr Stürmer Darin Olver - mit dem Unterton des Erstaunens. Es schien so, als ob Olvers Mannschaft fortan fürchtete, dass weiteres Anrennen nur weitere Gegentore zur Folge haben würde.

Gegen Ende des zweiten Abschnitts klappte es dann aber mit dem Anschlusstreffer für die Berliner, Travis Mulock erzielte ihn. Und die Eisbären resignierten nicht, sondern erkämpften sich 97 Sekunden vor Ablauf des letzten Drittels tatsächlich noch das 2:2 durch Marcel Noebels - ein wenig glücklich sicher, aber doch mit Entschlossenheit erreichten die Berliner die Verlängerung: Und da gelang Antti Miettinen in Überzahl das 3:2 für die Eisbären, 5,5 Sekunden vor Ablauf der Zeit. Mit einem strammen Schuss zog der Finne den Schlussstrich unter eine starke Leistung seiner Mannschaft.

Mit einem dramatischen Finale haben die Eisbären das Jahr 2014 auch besser beendet als das Vorjahr. Damals lagen sie auf Rang neun, diesmal ist es Platz fünf. Anscheinend kann Uwe Krupp genug bewegen, um die Eisbären wieder nach oben zu bringen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false