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© dpa

DEL-Play-offs: Eisbären schlagen Augsburg 2:1

Die Eisbären gewinnen ihr erstes Viertelfinalspiel gegen Augsburg, müssen aber bis zum Schluss um den knappen Sieg zittern.

Schön anzusehen war es nicht immer. Aber nach einem zerfahrenen Eishockeyspiel war Larry Mitchell um die Erkenntnis reicher, dass auf seinen knallroten „Glückspullover“, wie der Trainer der Augsburger Panther sein liebstes Kleidungsstück nennt, kein Verlass ist. Denn das Ergebnis des Spiels in der Berliner Arena am Ostbahnhof stimmte am Ende nur aus Sicht der Eisbären. 2:1 (2:1, 0:0, 0:0) gewannen die Berliner zum Auftakt der Play-offs gegen die Schwaben und führen somit 1:0 in der nach dem Modus "Best of five" gespielten Viertelfinalserie in der Deutschen Eishockey-Liga.

„Sweep“ – so nennt es der Nordamerikaner, wenn ein Team den Gegner ohne Niederlage aus den Play-offs fegt. Nichts anderes wird von den Eisbären nach ihrem souveränen Gewinn der Hauptrunde erwartet. Für den Favorit auf den Meistertitel sollte Augsburg nur eine Fußnote auf dem Weg ins Finale werden. Doch wirkte es gestern so, als würden die Eisbären mehr im Kampf gegen die hohen Erwartungen als am Gegner scheitern. Gut, die Augsburger spielten schnell und geschickt, waren zweikampfstark und mutig. Aber den Tugenden des Tabellenachten nach der Hauptrunde hätten die Eisbären mehr entgegen setzen können.

Es funktionierte im Spielaufbau wenig, wurde im Drittel des Gegners  von den Berlinern zu selten kombiniert. Ernsthafte Torchancen ergaben sich für die Eisbären kaum. Es war symptomatisch, dass die beiden Berliner Treffer nach Gewaltschüssen von der blauen Linie fielen. Zunächst fälschte André Rankel einen Schlagschuss von Richie Regehr ab und dann traf Andy Roach.

Doch das Geschenk der Sicherheit versprechenden Zwei-Tore-Führung nahmen die Eisbären nicht an. Darin Olver erzielte das 1:2 für die Panther. Danach ging es weiter munter zur Sache vor Rob Zepp. Allerdings bot der Augsburger Aktionismus dem Berliner Torwart auch die Chance, sich einzuspielen. Zepp wurde zum wertvollsten Spieler der Eisbären.

Zepp wurde zum wertvollsten Spieler der Eisbären

Zepp gegen Augsburg? Wer hatte das gedacht. Um so größer war die Erleichterung beim Großteil der 14.000 Zuschauer, als Derrick Walser gegen Ende des zweiten Drittels den Puck ins Augsburger Tor schob. Noch größer war dann die Enttäuschung, nachdem das Schiedsrichtergespann den Treffer wegen eines Torraumabseits nicht hatte geben wollen. Es lief nicht gut für die Eisbären. Bereits nach dem ersten Drittel hatte ihr Verteidiger Roach festgestellt, dass seine Mannschaft akribischer in der Defensive arbeiten müsse. „In den Play-offs ist es einfach ein anderes Spiel als in der Hauptrunde“, sagte Roach. Es gehe härter und intensiver zur Sache.

Härter? Intensiver? Gestern waren die Eisbären dafür selten zu haben. Aber es gelang ihnen, den knappen Vorsprung über das dritte Drittel zu retten.   Eine Serie hielt somit: Noch nie ist Augsburg in der Berliner Arena ein Sieg gelungen. Diese Tradition begann am 14. September 2008, als die Schwaben erste Gäste in der neuen Spielstätte der Eisbären überhaupt waren. Damals gewannen die Eisbären 11:0. Von so einem Ergebnis waren sie gestern weit entfernt, obwohl immerhin noch Berliner 14 Spieler auf dem  Eis standen, die seinerzeit mitgewirkt haben – bei Augsburg waren es nur noch sieben.

Trotz aller Schwierigkeiten zum Play-off-Auftakt: Den ersten Sieg haben die Berliner hinter sich und damit den Gegner unter Druck gesetzt. Denn schon am Donnerstag geht es weiter, mit Spiel zwei in Augsburg. Dann bietet sich den Eisbären die Möglichkeit, eine für sie unschöne kleine Serie zu durchbrechen: Ihre ersten beiden Auswärtsspiele dieser Saison bei den Panthern haben sie verloren.

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