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DEL-Playoffs: Frankfurt macht das Halbfinale wieder spannend

Erst Witzfiguren, dann wieder Stehaufmännchen: Mit großem Kampfgeist haben die Frankfurt Lions in den Playoffs der deutschen Eishockey-Meisterschaft das Halbfinale gegen die Kölner Haie wieder spannend gemacht. Doch die haben im nächsten Spiel eine Serie zu verteidigen.

"Wir haben noch viel im Tank", sagte Frankfurts Trainer Rich Chernomaz nach dem kaum noch für möglich gehaltenen 5:4 nach Verlängerung am Donnerstagabend. Doch die Haie waren daheim zuletzt acht Mal in Folge siegreich. Sollte den Hessen in der Köln-Arena dennoch ein Coup gelingen, könnte Frankfurt am kommenden Dienstag im vierten Spiel mit dem Heimvorteil im Rücken versuchen, ein weiteres Comeback zu krönen. Nach dem 1:3-Rückstand im Marathon-Viertelfinale gegen Iserlohn und insgesamt vier müden Dritteln gegen Köln sprach am Donnerstag zunächst alles für einen schnellen Durchmarsch der Rheinländer ins Playoff-Finale.

"Was wir hier gerade zeigen, ist ein absoluter Witz", schimpfte Nationalverteidiger Sebastian Osterloh nach dem ersten Drittel gegen die Haie, in dem Frankfurt mit dem 1:3 noch gut bedient war. Sein Kölner Auswahlkollege Andreas Renz schilderte den weiteren Spielverlauf so: "Wir haben uns selbst geschlagen. Wir haben im zweiten Drittel aufgehört, Eishockey zu spielen." Kölns Trainer Doug Mason stellte fest: "Frankfurt kam mit mehr Kampfgeist auf das Eis zurück. Sie wussten, dass sonst die Saison für sie vorbei ist."

Neun Partien in 17 Tagen

Chris Taylor gelang nach einer aus Kölner Sicht umstrittenen Strafzeit schließlich der verdiente Siegtreffer, nachdem Layne Ulmer 66 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit das 3:4 durch Ivan Ciernik egalisiert hatte. Chernomaz war anschließend froh, dass seine Schützlinge nach neun Spielen in nur 17 Tagen erstmals wieder zwei Tage zum Durchschnaufen haben. Die Haie wollen die Zeit nutzen, um die Fehler zu analysieren. "Das war eine gute Lehrstunde, so etwas brauchen wir zum Weiterkommen", sagte Routinier Renz sogar und fügte mit etwas Sarkasmus hinzu: "Wir wollen den harten Weg."

Chernomaz kündigte an, dass der Meister von 2004 bei der dritten Partie am Sonntag (18:30 Uhr/Premiere) in Köln anders auftreten wird als bei der 1:7-Pleite im ersten Spiel und im ersten Drittel in Frankfurt. "Wir müssen bereit für das erste Bully sein. Wenn wir das erste Tor machen können, gibt das Köln ein bisschen mehr Druck", sagte der Coach, der 2002 auch mit den Domstädtern Meister war. (dpa)

Robert Semmler

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