zum Hauptinhalt
Ausgebremst. Juan Arango stoppt Hannovers Sergio Pinto. Foto: dpa

© dpa

Sport: Dem Nektar auf der Spur

Gladbach hofft nach 1:0 gegen Hannover auf Europa.

Mönchengladbach – Als die Krabbeltour an die internationalen Plätze heran erfolgreich fortgesetzt war, hatte Havard Nordtveit noch einen Wunsch. „Wir haben jetzt unsere Chance“, sagte der norwegische Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach, „und vielleicht haben wir unsere Nerven ab sofort ein bisschen besser im Griff.“ In den letzten acht Spielen der Saison haben die Borussen die Möglichkeit, wie in der rauschhaften letzten Saison am Ende wieder auf Rang vier zu stehen. Was ihnen eine Qualifikationschance für die Champions League bescheren würde.

Ein Punkt fehlt der Mannschaft von Trainer Lucien Favre noch auf Rang vier nach dem zähen 1:0 (1:0) gegen Hannover 96. Wahrscheinlicher dürfte für Gladbach aber ein Plätzchen in der Europa League werden, was Max Eberl ebenfalls gefallen würde. So sehr, dass Borussias Sportdirektor in geradezu lyrischer Anwandlung sagte: „Wenn du einmal in Europa unterwegs warst, willst du diesen Nektar immer wieder lecken.“

Einigermaßen süß schmeckte die Darbietung der Favre-Elf gegen Hannover aber nur vor der Pause. Die Konkurrenz im Rennen um die internationalen Plätze hatte zuvor durch die Bank gepatzt – doch nur die Gladbacher nahmen diese Steilvorlage auf, allen voran Patrick Herrmann. Der Mittelfeldmann bediente nach zwanzig Minuten Luuk de Jong mustergültig. Doch der niederländische Angreifer war zu zögerlich, so dass Gästekeeper Ron-Robert Zieler sich ihm rechtzeitig vor die Füße werfen konnte.

Hannover verweigerte weiter jede Beteiligung am Spiel, die Quittung setzte es in der 36. Minute. Herrmann hatte erneut einen Geistesblitz, passte zwischen den Innenverteidigern Johan Djourou und Christian Schulz hindurch erneut auf Luuk de Jong – und diesmal traf der Borussenstürmer zur verdienten Führung. Vor Erleichterung küsste er Vorlagengeber Herrmann das Haupt.

Nach dem Seitenwechsel trudelte die Partie auf mäßigem Niveau dahin: Gladbach fiel vorrangig durch schlampig vorgetragene Konter auf, Hannover durch die Gelb-Rote Karte für Sergio Pinto. Beide Verwarnungen erhielt er wegen Protestierens, weshalb sein Trainer Mirko Slomka seinerseits protestierte: „Bei der ersten Gelben Karte ging die Provokation vom Schiedsrichterassistenten aus, er hat mehrfach ‚Hau ab!’ zu meinem Spieler gesagt.“ Bedient war der 96-Coach nach der zehnten Auswärtspleite seines Teams aber aus einem anderen Grund. Slomka sagte: „Das war wirklich ein sehr wichtiges Spiel – und wir haben es verloren.“ Andreas Morbach

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false