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Sport: Den Farbfilm vergessen

Bei der Düsseldorfer EG waren sie sich sicher, dass die gestrige Reise nach Berlin einen erfreulichen Höhepunkt haben würde. "Bei den Eisbären werden wir gewinnen, das steht außer Frage", hatte Gerhard Brunner gesagt.

Bei der Düsseldorfer EG waren sie sich sicher, dass die gestrige Reise nach Berlin einen erfreulichen Höhepunkt haben würde. "Bei den Eisbären werden wir gewinnen, das steht außer Frage", hatte Gerhard Brunner gesagt. Der Düsseldorfer Manager behielt Recht. Im Sportforum Hohenschönhausen gab es gestern für den Großteil der 3800 Zuschauer keinen Anlass zum Feiern. Der EHC Eisbären kassierte beim 3:7 (1:3, 2:1, 0:3) gegen die Düsseldorfer EG bereits seine vierte Niederlage in Folge.

Es ist unter den Trainern der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Mode gekommen, sich über mangelhafte Leistungen des Unparteiischen auszulassen. Mitunter ist Kritik angebracht - so nach der gestrigen Partie der Eisbären. Nachdem die Berliner energisch begonnen hatten und früh mit dem 1:0 durch Dave Tomlinson belohnt wurden, rückte Michael Langer immer mehr in den Blickpunkt. Der Schiedsrichter aus Zweibrücken nahm mit kleinlichem Gepfeife dem Spiel den Schwung.

Langer gestattete aus unersichtlichen Gründen den Düsseldorfern eine 5:3-Überzahl und in dieser Situation fiel das 1:1 durch Leo Stefan. Ein klares Tor, dass der Schiedsrichter trotzdem erst nach dem Studium des Videobeweises anerkannte, was die Musikregie im Sportforum zu einem Ausflug ins Sarkastische beflügelte. "Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael", schallte es. Das dritte Düsseldorfer Tor - durch Teeple erzielt - erkannte Langer dann ohne Zuhilfenahme medialer Hilfsmittel an.

Zum Leidwesen für alle Anwesenden hatte der Unparteiische das Spiel nicht mehr unter Kontrolle, dafür mühten sich die Eisbären, das Geschehen wieder in den Griff zu bekommen. Ed Patterson besorgte nach 27 Minuten den Anschlusstreffer. Die Freude darüber war nur von kurzer Dauer, EHC-Torhüter Richard Shulmistra wurde wenig später von Neil Eisenhut bezwungen.

Kurz vor der zweiten Sirene sorgte David Cooper mit dem 3:4 für den EHC dafür, dass es wieder spannend wurde - was Michael Komma weniger gefiel. Der Düsseldorfer Trainer hatte den Schuldigen für die drohende Wende ausgemacht und bedrängte Schiedsrichter Langer auf dem Weg in Kabine. Komma sollte sich beruhigen, im Schlussdrittel scheiterten die Eisbären an eigener Ideenlosigkeit und am herausragenden Andrej Trefilow im Düsseldorfer Tor. Die Berliner frustrierten am Ende völlig: Düsseldorf kam noch zu Toren durch Teeple, Magnussen und Quintin.

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