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Sport: Den Traum weiterleben

Formel-1-Pilot Lewis Hamilton ist nach dem Grand Prix in Spanien WM-Spitzenreiter – Felipe Massa gewinnt das Rennen

Michael Schumacher brachte Ferrari und seinem Freund und letztjährigen Teamkollegen Felipe Massa Glück. Während der siebenmalige Weltmeister aus Kerpen unruhig zwischen Ferrari-Box und Kommandostand hin und her tigerte, fuhr der brasilianische Formel-1-Pilot beim Großen Preis von Spanien in Barcelona seinen zweiten Sieg in Serie heraus. Weltmeister Fernando Alonso musste sich bei seinem Heim-Grand-Prix auch noch seinem McLaren-Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton geschlagen geben, der mit seinem dritten zweiten Platz in Folge jetzt sogar die WM-Führung übernahm – vor Alonso und Massa. „Was soll ich sagen? Ich lebe weiter meinen Traum. Nach dem vierten Grand Prix meiner Karriere in der WM zu führen, ist unglaublich“, sagte Hamilton.

Fernando Alonso verlor das Rennen bereits am Start: Er versuchte es vor heimischer Kulisse mit einem Kraftakt, der fast gescheitert wäre: Gleich in der ersten Kurve griff er den führenden Massa an, schien vorbeizukommen, doch der Brasilianer, in Malaysia nicht nur von Ferrari der zu großen Nachgiebigkeit gegenüber Lewis Hamilton gescholten, hielt diesmal dagegen. Ergebnis: Er blieb vorne, Alonso musste durch den Dreck und fiel auf Rang vier zurück. Was noch schlimmer war: Das Auto bekam dadurch auch etwas ab, der Spanier konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben – und war dementsprechend enttäuscht: „Nach dem Zwischenfall am Start ging nichts mehr. Aber ich war in der Ecke eindeutig vorn, leider hat Felipe das anders gesehen. In 99 Prozent der Fälle endet so eine Aktion damit, dass am Ende beide draußen sind.“

Massa betrachtete die verzwickte Situation aus anderer Perspektive. „Sicher hatte ich ein bisschen Glück in der ersten Kurve, aber danach ging es eigentlich nur darum, das Rennen nach Hause zu bringen. Ich verstehe nicht, was Fernando meint. Wenn jemand in der ersten Kurve aggressiv war, dann doch er.“ Als Einziger aus dem Spitzenfeld verabschiedete sich Massas Teamkollege Kimi Räikkönen vorzeitig: In der zehnten Runde schied er mit einem Elektronikdefekt am Ferrari aus.

Glücklicher war der Rennverlauf dagegen für den Deutschen Nico Rosberg, der mit Rang sechs das beste Ergebnis seiner Karriere herausfuhr. „Vor allem im mittleren Abschnitt war das Auto top, ich konnte voll attackieren. Das einzige Problem war, dass ich wieder nichts zu trinken hatte. Die Flasche hat wieder nicht funktioniert, das hat das Team wieder mal versaut. Aber irgendwann lernen die das auch noch“, sagte Rosberg.

Die anderen deutschen Fahrer hatten weniger Glück: Vor allem für Nick Heidfeld, der sich nach dem Qualifying eine Menge ausgerechnet hatte, entwickelte sich der Nachmittag schnell zum Drama. Bei seinem ersten Boxenstopp wurde er schon losgeschickt, als rechts vorne die Radmutter noch nicht richtig festgezogen war. Die flog weg, der Mönchengladbacher stand erst eine Weile in der Boxengasse, musste dann eine volle Runde um den Kurs schleichen, ehe er sich an der Box noch einmal einen neuen Reifensatz abholen konnte. Hoffnungslos zurückgefallen war in der 47. Runde mit Getriebeproblemen endgültig Schluss: „Beim ersten Stopp lag ich gut, ich hätte einen Platz gutmachen können, danach vielleicht noch einen. Aber dann ging alles schief.“

Ralf Schumacher hatte es bereits zwei Runden früher erwischt. Nachdem er in Runde eins nach einer Kollision mit Alexander Wurz, der auf ihn aufgefahren war, an die Box musste, um den Frontflügel am Toyota zu wechseln, fuhr er das Auto dann nach 45 Runden mit einem Defekt an der Vorderradaufhängung in die Garage. Wenigstens ins Ziel kam Adrian Sutil im Spyker – als 13.

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