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In der kommenden Saison im Trikot von Union Berlin: Fürths Stephan Fürstner.

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Der 1. FC Union Berlin vor dem Spiel bei Greuther Fürth: Unions Vorbild heißt Eintracht Braunschweig

Der 1. FC Union holt zwei Spieler von Eintracht Braunschweig – und orientiert sich auch sportlich am Konkurrenten. Das langfristige Ziel ist klar: Die Aufstiegsregion der 2. Liga.

Berlin - In der Auswärtspartie des 1. FC Union am Sonntag bei Greuther Fürth werden die Anhänger der Berliner auch auf einen Fußballer des Gegners besonders achten. Stephan Fürstner, defensiver Mittelfeldakteur der Franken, steht in der kommenden Saison auf der Gehaltsliste Unions. Sein Vertrag bis 2017 inklusive leistungsbezogener Option für eine weitere Spielzeit war bereits Ende März kommuniziert worden. Die abstiegsbedrohten Fürther schmerzt dieser Abgang, für den es kein alltägliches Spiel werden dürfte. „Die Konstellation ist eine besondere. Ich sehe das Ganze aber als wichtiges Spiel für Fürth. Bei uns geht es um viel mehr als für Union“, sagt der 27-Jährige.

Fürstner wurmt es, dass seine Elf keines ihrer letzten neun Heimspiele gewinnen konnte. Da nützt es vielleicht auch nichts, dass Union eigentlich wie gerufen kommt. Die Köpenicker sind in der Fremde seit sechs Partien sieglos. Zudem konnten sie nur eines ihrer 15 Zweitliga-Duelle gegen Fürth gewinnen, zuletzt vor fast zwölf Jahren. „Solche Serien sind aber auch immer gefährlich. Bekanntlich enden sie irgendwann“, sagt Fürstner. „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen.“

Fürstner ist nicht der einzige Berliner Zugang, der bereits feststeht. Vom Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig kommen Verteidiger Benjamin Kessel und Mittelfeldmann Raffael Korte. Drei Neue zu einem solch frühen Zeitpunkt hat es noch nie gegeben bei Union. Von psychologischer Kriegsführung und einer möglichen Signalwirkung für andere potenzielle Zugänge wollte Norbert Düwel aber nichts wissen. „Wir haben sehr viele Spieler beobachtet und Hintergrundinformationen eingeholt“, sagte Unions Trainer. „Wir konnten auch damit punkten, dass Union ein toller Verein ist. Viele Akteure spielen hier sehr gern.“

Die beiden Braunschweiger wurden offensichtlich angesprochen, als die Eintracht im Mittelmaß versank. „Wir waren im richtigen Zeitpunkt vor Ort“, meinte Düwel. Aktuell gibt es wieder zarte Erstliga-Hoffnungen in Braunschweig. Wenn Kessel und Korte Pech haben, steigen sie auf und müssen dann aber zum Zweitligisten Union wechseln. Korte wird im Gegensatz zu Kessel nicht gesetzt sein, aber beide Akteure trauen Union in Zukunft anscheinend mehr zu als ihrem alten Klub.

Bis 2017 will Union mit Düwel an das Tor zur Bundesliga klopfen. Die Braunschweiger, die 2013/14 in der Ersten Liga kickten, gelten dabei durchaus als Orientierung für die kommende Saison. „Wir wollen natürlich schon ins vordere Drittel kommen. Wenn es geht, wollen wir bei den Mannschaften dabei sein, die um die Aufstiegsplätze kämpfen. Natürlich haben wir Verpflichtungen getätigt, um uns für diesen Fall zu wappnen“, sagte Düwel. „Braunschweig spielt jetzt aktuell vorne mit. Unser Anspruch ist es auf jeden Fall, nächstes Jahr so eine Position einzunehmen wie jetzt gerade Braunschweig.“

Dazu müsste Union auch im Sturm nachrüsten. Die Mainzer Leihgabe Sebastian Polter ist wohl nicht zu halten. Mal sehen, ob Union Angreifer von seinem Format finden kann. Es muss ja nicht vor Saisonende sein. In Kürze ist aber bereits mit der Festverpflichtung der Kölner Leihgabe Maximilian Thiel zu rechnen, die nach überstandener Schulterverletzung vor dem Comeback steht. Torwarttalent Steve Kroll wurde am Samstag bis 2019 an den Verein gebunden. Matthias Koch

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