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Mann der Zukunft. Busk soll einmal Unions Stammtorwart werden.

© Imago/Koch

Der 1. FC Union und die Torwartfrage: Jakob Busk statt Daniel Haas?

Stellt Union den Jakob Busk ins Tor? Der Däne gilt als Mann mit Zukunft und könnte Daniel Haas als Nummer eins beim Zweitligisten ablösen.

Auch wenn Jakob Busk in Punktspielen noch keine Minute für den 1. FC Union im Tor stand, hat sich seine Verpflichtung längst ausgezahlt. Findet jedenfalls Sascha Lewandowski. „Die Torhüterleistungen haben sich insgesamt verbessert, da ist ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Das liegt auch daran, dass Jakob jetzt mit dabei ist“, sagt Unions Trainer. Vorher sei die Situation manifestiert gewesen, Daniel Haas die klare Nummer eins, Mohamed Amsif sein Ersatzmann. Letzterer kam damit nur schwer zurecht. „Von September bis November war ich mit ihm überhaupt nicht zufrieden“, sagt Lewandowski über Amsif. Auch das hat sich nun geändert. „Mo hat in den letzten Wochen hervorragend trainiert, ich wünschte, er hätte das vorher schon getan“, sagt Lewandowski.

Trotz ansteigender Form wird Amsif kaum infrage kommen, wenn es darum geht, wer am Freitag das Tor des 1. FC Union in Kaiserslautern (18.30 Uhr) hütet. Die Entscheidung fällt zwischen Haas und Busk. Lewandowski sagt, er habe sich noch nicht festgelegt, werde das aber zeitnah tun und die Torhüter noch vor dem Spieltag darüber unterrichten. Nach dem Spiel sei der Konkurrenzkampf wieder offen: „Wer in Kaiserslautern spielt, spielt nicht automatisch in den kommenden zehn Wochen“, sagt Lewandowski.

Vieles deutet auf Busk hin, den früheren Torwart der dänischen U-21–Nationalmannschaft. Jedenfalls auf lange Sicht. Er verfügt über Idealmaß, ist 1,89 Meter groß, mit 22 zehn Jahre jünger als Haas und soll künftig als neuer Stammtorwart aufgebaut werden. Lewandowski lobt den Winterzugang vom FC Kopenhagen: „Er ist absolut talentiert, an ihm werden wir noch viel Freude haben.“ Als Probespieler angereist, konnte Busk die Verantwortlichen des 1. FC Union während des Trainingslagers an der spanischen Mittelmeerküste von sich überzeugen. So sehr, dass der Berliner Zweitligist sogar Ablöse bezahlte. Die Rede ist von einem Betrag zwischen 250.000 und 300.000 Euro. Für gewöhnlich verpflichtet Union nur ablösefreie Spieler.

Busk ist ein moderner, mitspielender Torhüter

Busk gab den mitspielenden Torwart, stand recht hoch, also weit vor dem eigenen Tor, und versuchte, brenzlige Situation schon im Entstehen zu bereinigen. Ein moderner Torhüter, der seine beiden Konkurrenten fußballerisch überragt. Wie Haas und Amsif blieb aber auch er nicht fehlerfrei während der Vorbereitung.

Gegen ihn könnte seine Unerfahrenheit sprechen. Union hat sich 15 Spiele vor Saisonende noch nicht aller Abstiegssorgen entledigt, ein Torhüterwechsel könnte die ohnehin schon instabile Abwehr zusätzlich verunsichern. Zumal Busk der deutschen Sprache noch nicht mächtig ist. „Er versteht viel und hat sich in kürzester Zeit deutsche Fußballvokabeln angeeignet, sodass er seine Vorderleute coachen kann“, sagt Lewandowski. Aber ob das ausreicht, um auch in kritischen Spielsituationen für Sicherheit zu sorgen?

Haas dagegen ist mit allen Vorderleuten vertraut, bis zur Weihnachtspause bestritt er jedes Spiel über die volle Distanz. Das lag aber auch daran, dass Amsif als Nummer zwei keinen Druck ausübte. Seinen Platz im Tor wird er spätestens im Sommer verlieren. Dann endet sein Vertrag, bisher sieht es nicht danach aus, dass er verlängert wird. Nachhaltig überzeugen konnte Haas nicht. Union zögerte schon vor zwei Jahren bis zur letzten Minute und verlängerte wohl nur in Ermangelung von Alternativen. Die hat der Verein jetzt in Busk gefunden. Die Frage ist nur, ob die Zukunft schon in Kaiserslautern beginnt.

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