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DER 18. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Die Bundesliga kommentiert von Marcel Reif

Es wird wohl jetzt viel von der lahmen Ente geredet werden, die dem FC Bayern als Trainer vorsteht. Und das wird ein gehöriger Unsinn sein, weil Ottmar Hitzfeld keineswegs im Vorruhestand bei Bayern ist, weil er sehr wohl ein Wörtchen mitzureden hat, mehr noch, weil er das absolute Sagen hat für das kommende Halbjahr. Denn darum geht es: Ums nächste halbe Jahr. Hitzfeld muss keine Zukunft gestalten, die ist schon gestaltet, die heißt Klinsmann und ist Programm, Hitzfeld muss nur die Gegenwart meistern. Das allerdings wortwörtlich, er muss meistern. Dass dies gelingt, daran kann es eigentlich keine Zweifel geben. Und wenn der ein oder andere Spieler meint, er müsse nicht mehr mitziehen am auslaufenden Trainermodell, na und? Der Bayernkader ist so groß und so gut, dass sich für solche Zauderer schnell ein Tribünenplatz fände.

Aber trotzdem bleibt das „eigentlich“. Das war am Freitagabend in Rostock zu besichtigen. Eigentlich war das Spiel schon beendet nach der brillanten ersten Halbzeit, eigentlich war die Zeit gekommen, in der die hohen Herrschaften wie Ribéry Platz nehmen dürfen und die zweite, dritte Garde mitmachen darf, eigentlich kommt auch ein Bayern-Gegner nicht dreimal hintereinander ungehindert zum Schuss. Aber er tat es, weil die Bayern es zuließen und so die Methode zeigten, wie ihre Meisterschaft doch noch zu verhindern wäre. Durch sie selbst nämlich. Durch Selbstverliebtheit, durch Genügsamkeit und durch den Irrglauben, dass die Gegner auch dann noch vor Ehrfurcht erstarren, wenn die Bayern gar keine Ehrfurcht mehr gebieten. Auf einmal hörten sie auf in Rostock, spielten nicht mehr mit. Auf diese Weise verhindern sie sich. Ich bin sicher, dass Ente Hitzfeld das zu verhindern weiß.

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