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Sport: Der Albtraum von Lyon Nach dem 2:7 ist die Irritation in Bremen groß

Lyon In der Halbzeitpause versuchte Klaus Allofs entspannt zu wirken. 1:3 lag Werder Bremen zu diesem Zeitpunkt bei Olympique Lyon zurück.

Lyon In der Halbzeitpause versuchte Klaus Allofs entspannt zu wirken. 1:3 lag Werder Bremen zu diesem Zeitpunkt bei Olympique Lyon zurück. „Lyon ist in der Form einfach eine Nummer zu groß für uns“, sagte Werders Sportdirektor. „Das muss man anerkennen.“ Nach dem Spiel allerdings verließ Klaus Allofs alle hanseatische Gelassenheit. Eine 2:7-Niederlage lässt sich eben nicht beschönigen, auch nicht wenn sie im Achtelfinale der Champions League bei einer französischen Spitzenmannschaft wie Olympique Lyon passiert. „Die Spieler haben sich bemüht. Dass sie das aber nicht mit klarem Verstand und nicht mit Cleverness gemacht haben, war zu sehen. Das ist natürlich für die nächsten Wochen eine enorme Belastung“, sagte Allofs. „So ein Erlebnis kann eine Mannschaft irritieren.“

Irritiert wirkte am Dienstag so mancher Bremer Akteur. Und so ratlos wie auf dem Platz waren die meisten Bremer Spieler auch nach der höchsten Niederlage einer deutschen Mannschaft in der Champions League. „Mein Herz ist so traurig“, berichtete Valerien Ismael. „Der Trainer hat in der Halbzeit gesagt, wir müssen vorsichtig sein, sonst kriegen wir sechs Tore – er hat fast recht gehabt.“ Doch es war bittere Realität, der Deutsche Meister war vom Französischen Meister vorgeführt worden. „Bisher war die Champions League ein Highlight für uns, jetzt haben wir kein gutes Bild abgegeben“, sagte Bremens Trainer Thomas Schaaf. „Auf diese Art und Weise darf man nicht verlieren. Es tut mit leid für die Fans“, meinte Bremens Trainer Thomas Schaaf. „Wir können uns dafür nur entschuldigen. Die Art und Weise der Niederlage tut mir weh.“

Im Achtelfinale des wichtigsten europäischen Klub-Wettbewerbes mussten die Bremer trotz einer guten Vorrunde erkennen, dass sie von der internationalen Spitzenklasse noch weit entfernt sind. Das 0:3 im Hinspiel eingerechnet, hat Werder gegen Lyon zehn Treffer kassiert. Nur Kosmetik waren die Tore von Johan Micoud und Valerien Ismael am Dienstag. „Wir haben unsere Grenzen erreicht“, sagte Ismael. „Wir haben gelernt, welches Niveau hier gespielt wird.“

Die Furcht, dass die Vorführung durch Olympique Lyon Spuren hinterlässt und die Mannschaft weiter verunsichert, war bei vielen deutlich zu spüren. Fast trotzig fordert Stürmer Miroslav Klose nun: „Es darf jetzt keinen Knacks geben. Wir müssen uns nun zusammenreißen und uns in der Bundesliga so präsentieren, dass wir wieder in die Champions League kommen.“ Noch lassen Platz drei in der Bundesliga und das Pokal-Halbfinale gegen Schalke 04 den Bremern Möglichkeiten für eine erfolgreiche Saison – wenn das Negativerlebnis von Lyon schnell verarbeitet wird.

„Wir müssen erkennen, auch was die Zusammensetzung der Mannschaft angeht, dass es noch eine Menge Arbeit gibt“, sagt Allofs. Um Werder international zu etablieren – was das Ziel des ehrgeizigen Sportdirektors ist –, wird er die Mannschaft weiter verstärken müssen. Dafür muss sich Bremen erneut für die Champions League qualifizieren. Wie lukrativ die Teilnahme an dem Wettbewerb ist, hat der Klub trotz des Ausscheidens im Achtelfinale gemerkt: Mindestens zwölf Millionen Euro kassiert Werder. Die genaue Höhe steht erst nach Saisonende und der Ausschüttung des so genannten Marktpools fest. Tsp

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