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Sport: Der amerikanische Weg

NBA zu Gast in Berlin: Die Hornets siegen souverän

Berlin - Die NBA pflegt nicht mit leichtem Gepäck zu reisen. Die Offiziellen der amerikanischen Basketball-Profiliga nehmen ihr Produkt sehr ernst, und so führten sie dem Berliner Publikum bei ihrem Gastspiel in der Arena am Ostbahnhof am Dienstagabend ihr volles Unterhaltungspaket vor, komplett mit modelhaften Cheerleadern, drolligen Maskottchen und spektakulärem Basketball. Am Ende eines unterhaltsamen aber einseitigen Saisonvorbereitungsspiels zwischen den New Orleans Hornets und den Washington Wizards hieß es 96:80 (61:24) für New Orleans.

Zwei Minuten lang mussten die Zuschauer warten, ehe sie die erste NBA-würdige Aktion zu sehen bekamen. Dafür waren die beiden Stars der Hornets verantwortlich: Spielmacher Chris Paul zog quirlig zum Korb und steckte den Ball zu Center Tyson Chandler durch, der mit lockerem Dunking abschloss. Während die Hornets sich auch in der Folge alle Mühe gaben, die Werbemission ihrer Liga auch auf dem Feld umzusetzen, wirkten die Wizards, als stünden sie noch ganz am Anfang ihrer Saisonvorbereitung. Beinahe ohne Gegenwehr erspielte sich New Orleans in einem Feuerwerk aus Alley-Oop-Dunkings und Dreipunktewürfen eine 18:0-Führung; das Spiel war entschieden, bevor es so richtig angefangen hatte.

Ohne die beiden verletzten Stars Gilbert Arenas und Antawn Jamison war Washington hoffnungslos unterlegen. Aber um harten sportlichen Wettkampf ging es an diesem Abend sowieso nicht, sondern um Unterhaltung. Oder besser gesagt: um Entertainment nach amerikanischem Vorbild. So gab es keine Auszeit ohne Zuschauerspielchen, bei denen es Fast-Food-Gutscheine oder T-Shirts zu gewinnen gab. Jeder Angriff wurde von Mitklatschmusik untermalt. Das Publikum wurde aber erst dann richtig laut, wenn Chris Paul ein dynamisches Dribbling zeigte oder einen seiner überraschenden Pässe spielte.

Indes bekamen die Zuschauer Chris Paul in der nicht ganz gefüllten Arena nicht so häufig zu sehen, wie sie es sich gewünscht hätten. Hornets-Trainer Byron Scott wollte seinen besten Mann noch etwas schonen. „In zwei Wochen fängt unsere Saison an“, sagte er. „Chris hat schon die Olympischen Spiele in den Knochen, die NBA-Saison ist lang, ich brauche ihn topfit.“

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