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Sport: Der Anfang war das Ende

Warum Fünfkämpfer Eric Walther in Athen scheiterte

Athen - Am Ende war Eric Walther zufrieden. Dabei hatte der Weltmeister im Modernen Fünfkampf gerade sein Ziel verpasst: eine olympische Medaille. Der 29-Jährige aus Berlin wurde Siebter in einem Weltklassefeld. „Wenn man bedenkt, wie der Tag angefangen hat, ist die Platzierung okay“, sagte Walther.

Mit der ersten Disziplin Schießen, ja mit den ersten fünf Schüssen, waren alle Chancen geschwunden: Nach zehn Ringen zu Beginn schoss er nacheinander: fünf, acht, fünf, sechs. Wie ein Anfänger. „Nach der Zehn hat er nachgedacht, was passiert, wenn er so weiterschießt“, sagte Bundestrainer Iri Zlatonov. Walther sah sich schon am Ziel, bevor der Wettkampf richtig begonnen hatte. Er verlor die Konzentration, und lag mit nur 168 Ringen aussichtslos zurück auf Platz 29. Nur drei waren schlechter.

Aller Hoffnungen entledigt, startete Walther eine furiose Aufholjagd: Er beendete das Fechten als Elfter und schwamm auf einen dritten Platz. Nach dem siebten Rang im Reiten hatte er sich vor dem abschließenden 3000-Meter-Geländelauf auf den zehnten Gesamtplatz vorgekämpft. „Bis auf das Schießen war alles im Plan“, lobte ihn Zlatonov, „aber das Feld hier war so stark, dass er eine Schwäche nicht wieder ausbügeln konnte.“

Zufrieden hingegen war Klaus Schormann. „Dieser Tag hat gezeigt, dass der Fünfkampf zum olympischen Programm gehört“, sagte der deutsche Präsident des Weltverbandes. Das Internationale Olympische Komitee will die Sportart im kommenden Jahr erneut zur Disposition stellen. „Die Stimmung in Athen war toll“, sagte auch Walther. Aber an Details zeigte sich doch der Status einer Randsportart: Die meisten der 5000 Zuschauer fingen an, lauthals zu lachen, als einige Pferde mit vollem Tempo in die Hindernisse rannten.

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