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Sport: Der Beste auch an schlechten Tagen

Tiger Woods dominiert die British Open der Golfer und findet dennoch Fehler in seinem Spiel

St. Andrews Eldridge Woods, den die Golfer weltweit nur Tiger nennen, ist nie zufrieden. Das ist auch bei den 134. British Open nicht anders, obwohl der 29-jährige US-Amerikaner vom ersten Abschlag an dominiert. Als Woods seiner überragenden 66er-Auftaktrunde auf dem Old Course in St. Andrews am zweiten Tag nur eine mit 67 Schlägen folgen ließ, haderte er bereits mit seiner Leistung: „Ich hatte eine Menge schlechter Schläge.“ In der dritten Runde verteidigte er dann mit einer 71er Runde seine Führung nur mit Mühe und Not. Die Angriffe der Konkurrenz hat er bei den tückisch sich drehenden Winden auf dem Par-72-Kurs an der schottischen Ostküste dennoch abgewehrt und geht mit zwei Schlägen Vorsprung vor dem Spanier Josè Maria Olazábal (206-68+70+68) auf die letzte Runde am Sonntag.

„Noch ist längst nicht alles gelaufen. Auch für Tiger Woods nicht“, sagte der Anhausener Bernhard Langer, der nach seinem Fehlstart mit zwei Bogeys dank seiner großen Routine und Ruhe mit vier Birdies bis zum 15. Grün wieder Boden gut machen konnte. Mit 210 Schlägen (71+69+70) arbeitete sich der 47-jährige Schwabe vor der Finalrunde beim dritten Major-Turnier des Jahres auf Rang neun vor. Der Überraschungs-Zweite vom Donnerstag, der Stuttgarter Tino Schuster (215-70+71+74), fiel dagegen von Rang 39 auf 51 zurück. Der Debütant war mit seinen 74 Schlägen am Samstag zufrieden. „Ich weiß, dass ich Lehrgeld bezahlen muss“, sagte der 27-jährige, der sich erst in letzter Minute nach St. Andrews durchgeschlagen hatte.

Dem Spitzen-Duo Tiger Woods und Josè Maria Olazábal folgen der Südafrikaner Retief Goosen (207-68+73+66) und der Schotte Colin Montgomerie (207-71+66+70) dicht auf den Fersen. Aber auch der Spanier Sergio Garcia (208) und Brad Faxon (207/USA) meldeten sich im Kampf um den Siegerscheck von 1,1 Millionen Dollar zurück. US-Open-Gewinner Michael Campbell (209/Neuseeland) teilt sich mit dem Weltrangliste-Zweiten Vijay Singh (209/Fidschi) Rang sieben. Langer teilt sich Platz neun mit sieben weiteren Kontrahenten.

Langer sagte: „Ich muss mein Spiel so gut durchziehen, wie ich es kann. Mein Ziel ist, so smart und clever wie möglich jegliche Klippen zu umschiffen.“ Bei seinem 27. British-Open-Start spielt bei Langer auch die große Erfahrung auf dem ältesten Golfplatz der Welt mit, um mit den 113 Bunkern auf dem vom Wind ausgetrockneten Grüns und Fairways nicht den Durchblick zu verlieren. Auch in schwierigen Situationen behält er die Ruhe. So rollte der Ball am ersten Loch ins Wasser, am zweiten benötigte Langer drei Putts, um wenigstens das Bogey zu retten. „Ich kann mir nicht erklären, warum ich mich verschätzt habe“, sagte Langer, der noch nie den mit rund sechs Millionen Euro dotierten Wettbewerb gewinnen konnte.

Tiger Woods liegt weiter auf Erfolgskurs. Allerdings machte der 29-jährige nach zwei brillanten Runden unter dem Druck der angreifenden Konkurrenz mit Lokalmataodor Montgomerie im letzten Flight Fehler. Seine Drives vom Tee landeten in den Macchia-Büschen. Aber Woods konterte mit Birdies zur rechten Zeit.

„Ich kann den Ball dahin platzieren, wo ich ihn hinhaben will“, hatte Woods vor dem Duell mit dem Schotten erklärt. Montgomerie war zuletzt 1997 beim US-Masters im letzten Flight mit Woods Kopf-an-Kopf auf die letzte Rund gegangen. Woods hatte damals das besser Ende für sich. Durch seine mentale Stärke gewann der Tiger das „Grüne Jacket“ in Augusta am Ende mit zwölf Schlägen Vorsprung. Montgomerie fiel noch von Platz 2 auf Rang 30 im Finale zurück. Der Schotte wartet immer noch auf seinen ersten Major-Sieg und will im Finale den Heimvorteil Fans voll ausspielen. dpa

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