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Abgehoben. Kopfballduell zwischen Robert Lewandowski (Mitte) und Rodnei. Foto AP

© dapd

Sport: Der Biss fehlt

Der Deutsche Meister Borussia Dortmund kommt gegen Kaiserslautern nur zu einem 1:1.

Besonders glücklich schaute Jürgen Klopp nicht drein. Die Kappe tief ins Gesicht gezogen, analysierte der Trainer von Borussia Dortmund den Auftritt seiner Mannschaft gegen den 1. FC Kaiserslautern. „Das war bestimmt nicht unser bestes Heimspiel“, sagte er, aber so kurz vor der Winterpause seien tolle fußballerische Darbietungen auch kaum zu erwarten. „Die Mannschaft muss jetzt richtig beißen.“ Kein Zweifel, das 1:1 (1:0) vor 80 720 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion war wie eine gefühlte Niederlage. Nach dem Scheitern in der Champions League wollte sich der BVB zumindest in der heimischen Liga schadlos halten. Allerdings musste Klopp gleich auf sechs Spieler verzichten: Subotic, Kehl, Leitner und Bender fallen weiterhin verletzt aus, und dann meldete sich auch noch der Argentinier Lucas Barrios kurzfristig mit einem grippalen Infekt ab, zudem nahm der angeschlagene Mario Götze zunächst auf der Bank Platz.

Dortmund fehlte zunächst die geistige und körperliche Frische, doch die Mannschaft schaffte es, sich ins Spiel zu kämpfen. Die erste Großchance hatte Robert Lewandowski, dessen Seitfallzieher aus kurzer Entfernung die Latte streifte. Die Überlegenheit des BVB wuchs von Minute zu Minute, die Führung war nur eine Frage der Zeit. Nach einer halben Stunde schloss Shinji Kagawa eine schöne Kombination über Ilkay Gündogan und Kevin Großkreutz zum 1:0 ab. Der stramme Schuss schien für Kaiserslauterns Torhüter Kevin Trapp durchaus haltbar.

Kurz vor der Pause hätte Mats Hummels nach einem Eckball von da Silva den Spielstand deutlicher gestalten können, doch den Kopfball des Nationalspielers kratzte Olcay Sahan von der Linie. Auch in der zweiten Hälfte blieb die Borussia am Drücker, aber Kaiserslautern suchte zumindest gelegentlich den Weg nach vorn. Und das mit Erfolg: Als die Dortmunder Hintermannschaft nach einer Stunde völlig unsortiert war, ergriff Olcay Sahan die Möglichkeit und erzielte mit einem wunderschönen Volleyschuss den Ausgleich. Es war das erste Bundesligator des Mittelfeldspielers. „Ich habe mir gedacht, wenn ich mal treffe, dann soll es ein schönes Tor sein“, berichtete Sahan. Diesen Plan hatte er tatsächlich eindrucksvoll umgesetzt.

Es war ein ebenso sehenswertes wie unverhofftes Erfolgserlebnis, das den Gästen einen Punkt bescherte, mit dem sie wohl selbst kaum gerechnet hätten – und das in der Schlussphase noch einmal in Gefahr geriet, als der BVB beste Chancen ungenutzt ließ. Hummels’ Kopfball ging an den Pfosten, Lewandowski scheiterte aus drei Metern an Trapp, ein Weitschuss von Götze krachte an die Latte. „Wir haben nicht konsequent genug gespielt“, kritisierte Verteidiger Patrick Owomoyela: „Da wäre mehr möglich gewesen, jetzt müssen wir mit dem Punkt leben.“

Dortmund hätte das Spiel sogar verlieren können, doch der eingewechselte Itay Shechter brachte den Ball mit dem Kopf aus kürzester Entfernung nicht an Torhüter Roman Weidenfeller vorbei. Trotzdem war Lauterns Trainer Marco Kurz „hochzufrieden mit dem tollen Auftreten meiner Mannschaft“, er räumte aber auch ein: „Am Ende hatten wir auch das nötige Glück.“

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