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Sport: Der Erbe des Albatros

Paul Biedermann bricht Rekord von Michael Groß

Eindhoven - Der neue Europameister Paul Biedermann musste kräftig einstecken. Örjan Madsen drosch vor Freude drei-, viermal auf den Rücken seines neuen Lieblings ein. Der deutsche Cheftrainer war erleichtert, weil einer dem Trend getrotzt hatte. Biedermann holte in Eindhoven Gold über 200 Meter Freistil und brach in 1:46,59 Minuten den ältesten deutschen Männerrekord. Michael Groß hatte ihn 1984 aufgestellt.

„Er hat ein perfektes Rennen geliefert“, sagte Madsen über den 21 Jahre alten Zivildienstleistenden aus Halle/Saale und lobte weiter: „Paul ist einer der wenigen, die unserer Strategie gefolgt sind.“ Während andere aus dem Nationalteam zu Hause geblieben waren, wollte sich Biedermann in Eindhoven zeigen. So machte er sich gleich doppelt zum Nachfolger von „Albatros“ Michael Groß: Dessen Uralt-Rekord von 1:47,44 Minuten vom Olympiasieg am 29. Juli 1984 in Los Angeles brach er, zudem ist er der erste deutsche Europameister über 200 Meter Freistil seit Groß 1985 in Sofia.

Für Biedermann und seinen Trainer Frank Embacher war es keine Frage, sich trotz der nationalen Olympia-Qualifikation in Berlin vom 18. bis 23. April in den Niederlanden zu stellen. Mit dem Rekord von Groß jedoch hatte sich Biedermann nur ungern beschäftigt: „Das wurde halt in den Medien geschrieben. Ich bin froh, dass ich dieser Rekord-Diskussion entkommen bin.“ Das Rennen habe ihm „viel Spaß gemacht“, auf den letzten 50 Metern sei ihm dann doch der Rekord durch den Kopf gegangen. Embacher sagte nur: „Die Zeit war reif.“ Michael Groß gratulierte aus der Ferne: „Ich freue mich, dass wir endlich wieder jemanden haben, der in einer der traditionellen deutschen Parade-Disziplinen nach vorn drängt.“ Biedermann will jetzt mehr. „Das war noch nicht mein letztes Wort. Ich will die Peking-Qualifikation schaffen. Und dann schauen wir weiter.“ dpa

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