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Sport: Der Erlebniswertdes Boxens

Adnan Özcoban wird zum

Die Nase von Adnan Özcoban sagt eigentlich alles. Sie erzählt die Geschichte seiner 286 Boxkämpfe. Obwohl er 209 davon gewonnen hat. „Ich boxe seit 22 Jahren und habe immer hart gekämpft“, sagt der 36 Jahre alte Deutsch-Türke. Vierzehnmal ist er Berliner Meister geworden, einmal sogar, 1990, Deutscher Meister.

Trotz seiner zahlreichen Erfolge sieht er das Boxen eher gelassen. „Ich will was erleben“, sagt er und lächelt verschmitzt unter seinem dunklen Schnauzbart. Vielleicht ist das auch der Grund, warum er am Wochenende erneut zum Kampf um die Berliner Meisterschaft angetreten ist. Als er in Neukölln in den Ring steigt, grinst er so breit, wie es der eng sitzende Kopfschutz und der sperrige Mundschutz eben zulassen. Mit den dicken Boxhandschuhen knufft er die Kampfrichter. Man kennt sich. Als der Gong ertönt, hält Özcoban den hektisch schlagenden Gegner tänzelnd in Schach, setzt einige gezielte Schläge. In der zweiten Runde geht sein Gegner k. o. – Özcoban wird zum 15. Mal Berliner Meister. „Das hat vor ihm noch keiner geschafft“, sagt Peter Miesner, der Präsident des Berliner Boxverbands.

Anfang 1997 war er mal ein halbes Jahr bei den Profis. Am Tag des ersten Kampfes hat der Gegner kurzfristig abgesagt. „Das war mir zu langweilig. Immer zu trainieren, und dann kommt kein Gegner. Im Profigeschäft bist du immer verpflichtet, und im Amateurbereich habe ich meinen Spaß. Das ist hier wie eine große Familie.“ Bis zum Ende seines 37. Lebensjahr darf Adnan Özcoban noch boxen. Um die Berliner Meisterschaft will er nicht mehr kämpfen. „Ach, das sagt der jedes Jahr“, sagt Peter Miesner und winkt ab. Jutta Meier

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