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Sport: Der Kader im Test

Mit diesen 23 Spielern geht Deutschland in die „Mini-WM“ – Stefan Hermanns und Michael Rosentritt sagen, was von ihnen zu halten ist

Oliver Kahn (Nr. 1)

35 Jahre, Bayern München

78 Länderspiele

Der einstige Titan hat sich gefangen. Nach einer schwierigen Phase erfindet er sich neu. Stand am Rand des Teams, weil er sich für unersetzbar hielt. Hat jetzt wieder Zugang zur Mannschaft gefunden.

Jens Lehmann (Nr. 12)

35 Jahre, FC Arsenal

23 Länderspiele

Profitiert zunächst von der Rotation im deutschen Tor. Bekam mehr Einsatzzeiten als vor Klinsmann, blieb auch weitgehend fehlerlos, wirkte aber in den letzten Spielen nicht gerade sicher.

Timo Hildebrand (Nr. 23)

26 Jahre, VfB Stuttgart

2 Länderspiele

Es ist nicht lange her, da lautete die Antwort auf die Frage Kahn oder Lehmann? – Hildebrand. Nun muss der Stuttgarter eher nach hinten schauen. Denn von dort eilen die Rosts und Enkes heran.

Arne Friedrich (Nr. 3)

26 Jahre, Hertha BSC

26 Länderspiele

Die Schwachstellen im Team sind die Außenpositionen. Einer, der zumindest rechts helfen könnte, wäre Arne Friedrich. Doch bis auf weiteres wird er bei Klinsmann als Innenverteidiger geführt.

Andreas Hinkel (Nr. 2)

23 Jahre, VfB Stuttgart

13 Länderspiele

Galt einmal als junger Wilder. Wild war er eigentlich nie, jung ist er noch einigermaßen, als rechter Außenverteidiger aber leider nicht entscheidend besser geworden. Nur noch Stammspieler auf Widerruf.

Robert Huth (Nr. 4)

20 Jahre, FC Chelsea

6 Länderspiele

Der gebürtige Berliner galt als erste echte Entdeckung der Ära Klinsmann; inzwischen hat er seinen Vorsprung verspielt – weil er bei Chelsea zu selten spielt. Größe allein ist eben nicht entscheidend.

Per Mertesacker (Nr. 17)

20 Jahre, Hannover 96

7 Länderspiele

Mertesacker könnte das werden, was bei der WM 2002 Christoph Metzelder war: eine trotz jugendlichen Alters feste Größe in der Abwehr. Überzeugt durch Ruhe, Intelligenz. Wie einst Metzelder.

Patrick Owomoyela (Nr. 5)

25 Jahre, ab 1.7. Werder Bremen

6 Länderspiele

Der etwas andere Nationalspieler. Für einen Neuling ziemlich frech und mutig. Für einen rechten Außenverteidger zu offensiv. Aber ausbaufähig, gute Spieleröffnung, schnell mit Ball.

Christian Schulz (Nr. 21)

22 Jahre, Werder Bremen

3 Länderspiele

So etwas wie die Alternative zur Alternative. Defensivspieler mit einem starken linken Fuß gibt es kaum. Kommt zum Einsatz, wenn Hitzlsperger, die erste Alternative zu Lahm, patzt.

Michael Ballack (Nr. 13)

28 Jahre, Bayern München

53 Länderspiele, 24 Tore

Kapitän und die zentrale Figur der Mannschaft. Hat an Präsenz auf dem Platz gewonnen und gilt als der torgefährlichste Mittelfeldspieler Europas. Läuft es bei ihm, läuft es für Deutschland.

Tim Borowski (Nr. 18)

25 Jahre, Werder Bremen

9 Länderspiele

Der Bremer könnte einer der Härtefälle in Klinsmanns Kader werden. Obwohl er Stammspieler in einem Spitzenklub ist, kommt er in der Nationalelf kaum zum Zug – weil die Konkurrenz noch besser ist.

Sebastian Deisler (Nr. 10)

25 Jahre, Bayern München

24 Länderspiele, 3 Tore

Im Spiel gegen Russland hat sich nach der Pause gezeigt, was der Nationalelf für das von Klinsmann erdachte System fehlt: Spieler wie Deisler, die den Ball beherrschen, auch ohne ihn vorher zu stoppen.

Marco Engelhardt (Nr. 6)

24 Jahre, 1. FC Kaiserslautern

2 Länderspiele

Nur dabei, weil Dietmar Hamann sich verletzt hat. Seine Chance, im Mittelfeld aufzulaufen, ist gering. Vielleicht darf er sich als Außenverteidiger versuchen. Das hat er mal in Karlsruhe gespielt.

Fabian Ernst (Nr. 15)

26 Jahre, Werder Bremen

16 Länderspiele, 1 Tor

Galt bei Klinsmann als gesetzt. Sein Problem: Er spielt nur ein Tempo. Könnte Opfer des starken Bayern-Blocks im Mittelfeld werden. Schweinsteiger hat es vorgemacht.

Torsten Frings (Nr. 8)

28 Jahre, ab 1.7. Werder Bremen

39 Länderspiele, 5 Tore

Darf bei Klinsmann das spielen, was ihm bei Bayern meist verwehrt wird: Organisator im defensiven Mittelfeld. Auf dieser Position kann Frings seine Zweikampfstärke und Dynamik am besten einbringen.

Thomas Hitzlsperger (Nr. 16)

23 Jahre, ab 1.7. VfB Stuttgart

6 Länderspiele

Aktuelle Notlösung auf der Position des linken Außenverteidigers. Ihm fehlt dafür aber die Erfahrung. Was Hoffnung macht: Hitzlsperger hat sich bisher noch immer als lernwillig und lernfähig erwiesen.

Bernd Schneider (Nr. 19)

31 Jahre, Bayer Leverkusen

48 Länderspiele, 1 Tor

Ein sehr guter Techniker. Trotzdem blüht ihm in der Nationalelf das, was er aus Leverkusen kennt: ein Einsatz als Außenverteidiger. Das Duo Schneider/Deisler auf rechts wäre nicht das schlechteste.

Bastian Schweinsteiger (Nr. 7)

20 Jahre, Bayern München

14 Länderspiele, 2 Tore

Sein Übersteiger-Tor gegen Russland hat die Nation verzückt. Zählt neben Ballack und Deisler zur kreativen Abteilung. Könnte mit dem gleichaltrigen Podolski das neue deutsche Traumpaar bilden.

Gerald Asamoah (Nr. 14)

26 Jahre, Schalke 04

28 Länderspiele, 4 Tore

Der deutscheste aller deutschen Nationalspieler. Asamoah lebt von seiner Physis. Gerade das könnte sein Problem werden: Keiner hat in dieser Saison so viele Spiele bestritten wie der Schalker.

Thomas Brdaric (Nr. 11)

30 Jahre, ab 1.7. Hannover 96

8 Länderspiele, 1 Tor

Eigentlich ist der Stürmer nur dabei, weil sich Miroslav Klose verletzt hat. Seine Stärke liegt vor allem im Konterspiel. Wann aber wird die deutsche Mannschaft in diese Verlegenheit kommen?

Mike Hanke (Nr. 9)

21 Jahre, ab 1.7. VfL Wolfsburg

1 Länderspiel

Man muss in der Bundesliga nicht unbedingt Stammspieler sein, um von Klinsmann in die Nationalelf berufen zu werden. Hanke ist Debütant Nummer neun und noch ein Lernender. Hoffentlich weiß er das.

Kevin Kuranyi (Nr. 22)

23 Jahre, ab 1.7. Schalke 04

24 Länderspiele, 12 Tore

Nachdem sein Wechsel zu Schalke feststeht, bleibt der junge Stürmer nur noch auf der Suche nach seiner sportlichen Form. Wenn er diese findet, fallen Tore. Er ist schuss- und kopfballstark.

Lukas Podolski (Nr. 20)

20 Jahre, 1. FC Köln

11 Länderspiele, 4 Tore

Auf dem besten Weg, der nächste nationale Held der Fans zu werden. Podolski macht aus dem Fußball keine Wissenschaft, er kennt nur ein Ziel: Tore schießen. Und zwar auf dem schnellsten Weg.

Jürgen Klinsmann

40 Jahre, Bundestrainer

11 Spiele, 7 Siege, 1 Niederlage

Der Erneuerer des deutschen Fußballs. Setzt auf das, was ihn früher als Stürmer ausgezeichnet hat: Offensive, Aggressivität, Tempo und Leidenschaft. Credo: Wir müssen nach vorn powern.

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