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Je steiler, desto besser.

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

Schnäppchenjagd hält fit: Probieren Sie mal Treppen-Bingo im Kaufhaus

Jede Treppe, die man mitnehmen kann, ist eine Investition in den Körper. Umso besser, wenn sich dabei noch Geld „sparen“ lässt.

Ein Kommentar von Claus Vetter

So ein freier Wochentag, der hat schon seine gute Seiten. Mal einen Vormittag in einem großen Kaufhaus am Ku’damm verbringen, dafür fehlt ja sonst die Zeit. Es ist ein herrliches Gefühl, sich mal unters nicht in der Virtualität kaufende Volk zu mischen. Wer Zeit hat, kann auch besser einkaufen, sagte ich zur Begleitung, nachdem wir es per Treppe in die Bettenabteilung geschafft haben. Wir kommen schließlich vom Sport und jede Treppe, die man mitnehmen kann, ist eine Investition in den Körper, hat mal ein kanadischer Eishockeytrainer gesagt, als er mit fast 70 Jahren sämtlich sich ihm bietende Treppen am Berliner Hauptbahnhof hinaufstürmte.

Aber wir sind ja bei Karsonstwas, die mit der Galerie jetzt. Aber auch das lässt sich sportlich shoppen, mit Unterstützung des Hauses. Jawoll. Kaum nämlich haben wir in der Bettenabteilung zugeschlagen (ein Kissen, daunenfrei natürlich), halten wir einen Bon in der Hand, der uns zehn Prozent Rabatt im Bistro verspricht. Super, also nüscht wie hoch ins Dachgeschoss. Kaum halten wir unseren Kracherangebots-Cappucino in der Hand, bekommen wir mit dem Einkaufsbeleg noch mal die Aussicht auf 20 Prozent auf Schreibwaren im Erdgeschoss.

In Vorfreude auf den nächsten Schnapper eilen wir ganz nach unten, noch eilt die Gefährtin (Marathon-gestählt) dem Autor nicht davon. Wir kaufen im Keller dann ein paar Buntstifte (zehn Prozent auf alle Lebensmittel). In der Lebensmittelabteilung dann der nächste Bon (zehn Prozent/Bistro). Oben angekommen brauchen wir dann das erfrischende Wasser sehr dringend und danach neue T-Shirts, unsere sind durchgeschwitzt (zehn Prozent/Herren- oder Damenabteilung).

Irgendwann geben wir auf, zum Auslaufen geht’s auf die Rolltreppe, der letzte Bon (20, Schuhe) landet im Papierkorb. Man sollte sich physische und natürlich auch monetäre Grenzen beim Kaufhaus-Treppenbingo leisten. Zumal das Krafttraining auf dem Rückweg sonst zu heftig wird: Irgendwie muss man die vielen Sonderangebote ja auch nach Hause tragen können.

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