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Sport: Der Nothelfer

Sven Goldmann über den neuen Job des Jürgen Röber Jürgen Röber hat sich in seinen letzten Berliner Jahren oft und laut geärgert. Für den Aufstieg in die Bundesliga sei er gut genug gewesen, aber einen neuen qualitativen Sprung traue man ihm bei Hertha BSC nicht zu.

Sven Goldmann über den

neuen Job des Jürgen Röber

Jürgen Röber hat sich in seinen letzten Berliner Jahren oft und laut geärgert. Für den Aufstieg in die Bundesliga sei er gut genug gewesen, aber einen neuen qualitativen Sprung traue man ihm bei Hertha BSC nicht zu. Hatte er nicht Hertha in die Champions League und zweimal in den UefaCup geführt? Röber hat sich das als internationale Reputation zugeschrieben und nie so recht verstanden, warum Hertha ihn nicht mehr wollte.

Als er im Februar 2002 ging, war das für ihn neben allem Trennungsschmerz auch eine Art Befreiung. Doch die Angebote, die da kommen sollten, sie kamen nicht. Das lag zum einen an der Kirch-Krise, in deren Folge sich die Klubs mit teuren Trainerentlassungen zurückhielten. Zum anderen aber auch daran, dass Röbers Image vom Mann für kleine Aufgaben sich festgesetzt hatte in den Köpfen derer, die freie Stellen zu vergeben hatten.

Nach reichlich einem Jahr hat Röber nun in Wolfsburg einen neuen Job gefunden. Erste Wahl war er nicht, als letzter Kandidat hatte vor kurzem der Däne Morten Olsen abgesagt. Als dann der VfL in der Tabelle immer tiefer trudelte und beim Sponsor VW nicht mehr vom Europapokal geträumt, sondern vor dem Abstieg gezittert wurde, kam Röber ins Gespräch. Er kommt als Nothelfer, nicht als Star. Vom internationalen Flair darf er vorerst nur träumen, genau wie sein Verein. So gesehen ist Jürgen Röber der richtige Mann für Wolfsburg.

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