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Sport: Der Rückschlag nach dem Auftaktsieg Die deutschen Volleyballer verlieren mit 2:3 gegen Polen

Stelian Moculescu ist ein impulsiver Mensch. Oft sitzt der Bundestrainer der deutschen Volleyballer nach Spielen grantelnd bei der Pressekonferenz.

Stelian Moculescu ist ein impulsiver Mensch. Oft sitzt der Bundestrainer der deutschen Volleyballer nach Spielen grantelnd bei der Pressekonferenz. Dann muss der Mann mühsam an sich halten, um nicht zu explodieren. Am Montag war das anders. Da lehnte sich der gebürtige Rumäne zurück und schaute entspannt in die Runde. Seine Mannschaft hatte es ihm leicht gemacht, zum Auftakt der Olympia-Qualifikation Bulgarien 3:0 (25:19, 25:19, 25:18) bezwungen. Gestern hatte sich das schon wieder geändert. Durch die 2:3-Niederlage (25:22, 16:25, 27:25, 24:26, 13:15) gegen Polen ist die Qualifikation für Athen in arge Gefahr geraten.

„Die Mannschaft hat nur streckenweise stark gespielt, und das reicht eben nicht“, sagte Moculescu. „Jetzt müssen wir eben Russland schlagen.“ Nur der Sieger des Turniers qualifiziert sich für Olympia. „Es gab das Wunder von Bern“, sagte Angreifer Ralph Bergmann. „Und wir glauben an das Wunder von Leipzig.“

Am Montag hatte alles noch so hoffnungsvoll ausgesehen, nicht nur wegen des deutlichen Sieges, sondern auch wegen der spielerischen Leichtigkeit. Entsprechend erfreut registrierte Moculescu, mit welcher Dominanz seine Mannschaft die Bulgaren beherrscht hatte. Für ihn sei es ein angenehmer Nachmittag gewesen, sagte der 53-Jährige. „Ich bin der Mannschaft sehr dankbar, dass sie so viel Rücksicht auf mich nimmt“, hatte er da noch gesagt. Eine launige Anmerkung war das, die jedoch auch ein wenig dokumentierte, was Moculescu immer wieder betont: „Die Mannschaft entwickelt sich kontinuierlich.“ Doch der Weg in hohe internationale Sphären ist lang. Das hat die Niederlage gegen die Polen gezeigt, als sich die Deutschen wieder zu viele Fehler leisteten. Derzeit wird die Mannschaft in der Weltrangliste auf Rang 23 notiert. Bei der EM im eigenen Land reichte es trotz zu Beginn imponierender Vorstellungen am Ende nur zu Rang sieben.

Das Projekt Olympia eine Herausforderung. Acht Nationen sind in Leipzig angetreten, am Ende darf sich nur der Sieger über die Teilnahmeberechtigung für Athen freuen. „Wir sind nicht hier hergekommen, um zu verlieren“, sagt Christian Pampel (Friedrichshafen). „Wir wollen fünf Siege in Folge landen, um durchzukommen.“ Das war vor dem Spiel gegen die Polen. Das Leben für die deutschen Volleyballer muss trotzdem weiter gehen. Was den Bundestrainer unabhängig von den Ergebnissen freut, ist die Stimmung im Team. „Die Spieler freuen sich, wenn sie zur Nationalmannschaft kommen dürfen“, sagt Moculescu. „Das war nicht immer so.“ Was er denn dafür getan habe, um den Wohlfühlfaktor im Team zu steigern, ist Moculescu nach dem Auftaktsieg gefragt worden. Er hat gelächelt und geantwortet: „Mein Bestes.“

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