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Breit aufgestellt. Präsident Dirk Zingler bei der der Mitgliederversammlung des 1. FC Union.

© dpa

Wachstum in Köpenick: Der Spagat des 1. FC Union kann gelingen

Der 1. FC Union verschiebt weiter seine Grenzen. Bei allem Wachstum weiß der Klub aber noch, was seine Fans bewegt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sebastian Stier

Einen besseren Zeitpunkt hätte es für den 1. FC Union Berlin kaum geben können. Da beschließt die Deutsche-Fußball Liga, dass Bundesligisten ab kommender Saison über mindestens 8000 Sitzplätze zu verfügen haben, also muss Union wieder bauen. Schließlich will der Klub ja in die Bundesliga. Die Bestimmung der DFL ist ein willkommener Vorwand, um umzusetzen, was umgesetzt werden muss. Union wird immer größer, sportlich wie wirtschaftlich. Also muss auch das Stadion größer werden. Bei den meisten Klubs in Deutschland wäre so ein Ausbau kein emotionales Thema, in Köpenick schon. Manch einer mag bei dem Thema Bauchschmerzen verspüren. In welche Richtung entwickelt sich der Verein? Wird das alles irgendwann zu groß? Die Gefahr scheint gering, weil Union in den letzten Jahren eine Politik der kleinen Schritte gegangen ist. Stets haben die Verantwortlichen geschaut, wann sie an Grenzen stoßen. Bislang ist das nicht passiert, zumindest was das Zuschauerinteresse angeht.

Zingler geht sensibel mit der Basis um

Profivereine wie Union müssen stets den Spagat zwischen der Wahrung alter Werte und der (durchkommerzialisierten) Gegenwart schaffen. Sonst drohen sie, entweder in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden oder aber die eigene Fanbasis zu verprellen. Bisher ist Unions Präsident Dirk Zingler sehr sensibel mit den Ängsten der Basis umgegangen. Jede Veränderung wurde mit dem Fanvolk diskutiert, Zingler lässt sich oft auf Veranstaltungen oder an der Würstchenbude blicken. Er weiß, was die Leute bewegt. Genau darin liegt die wohl größte Stärke des Berliner Fußballklubs.

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