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Er trifft und trifft und trifft. Nils Petersen (r., im Bild mit Rok Kronaveter) hat in den ersten fünf Spielen bereits sieben Tore erzielt.

© dpa

Der stärkste Cottbuser: Nils Petersen: Der Widerstehliche

Nils Petersen hat mit seinen sieben Saisontreffern großen Anteil am guten Start von Energie Cottbus. Dabei hätte der 21-Jährige schon jetzt in der Bundesliga spielen können, doch er lehnte alle Angebote ab.

Nein, dieser Rekord sollte ihm einfach nicht vergönnt sein. Dabei hatte Nils Petersen nun wahrlich keine schlechte Zeit vorgelegt. Im Spiel gegen den Karlsruher SC, jenem kuriosen 5:5, traf Petersen für Energie Cottbus bereits nach 19 Sekunden. So schnell war in dieser Zweitligasaison bis dahin niemand. Dann kam Adrian Ramos, der stürmende Kolumbianer von Hertha BSC, und schoss den Ball drei Sekunden früher ins Netz – ebenfalls gegen den KSC.

Nils Petersen ist das egal, wichtig für ihn ist nur, dass er überhaupt trifft. Und in dieser Hinsicht liegt Petersen derzeit mit sieben Saisontoren auf Rang eins der Torjägerliste der Zweiten Liga. Auch im Spitzenspiel gegen Hertha BSC will der Stürmer seine Stärke zeigen. „Alle Cottbuser sind heiß, man fiebert dieser Partie mehr entgegen als anderen Spielen“, sagt Petersen, und dann verdeutlicht der 21-Jährige mit einem Nachsatz, wie sehr er die Cottbuser Philosophie verinnerlicht hat: „Wir sind aber klarer Außenseiter.“

Das ist natürlich untertrieben. Cottbus ist genau wie Hertha nach fünf Spielen noch ungeschlagen und steht hinter den punktgleichen Berlinern auf Platz zwei der Tabelle. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat Nils Petersen, der zusammen mit dem Rumänen Emil Jula ein eingespieltes Sturmduo bildet.

Trotz des sportlichen Erfolges und 17 Meisterschaftstoren in den letzten elf Monaten ist Petersen keiner, der abhebt oder durch Skandale auffällt. Er ist ein Profi, wie ihn sich jeder Trainer wünscht. Auch was den Charakter betrifft. Im Sommer lagen Petersen einige Angebote von Erstligisten vor, doch der in Wernigerode geborene Angreifer widerstand der Verlockung – vorerst. Nicht nur dafür bekam Petersen viel Lob von Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz: „Er ist ein Bundesligaspieler, der unbedingt in Cottbus bleiben wollte. Die Erste Liga und das Geld konnten ihn noch nicht locken, weil er sich bei uns weiterentwickeln will.“

Wollitz sagt bewusst „noch“, er weiß, dass es schwer wird, Petersen länger in Cottbus zu halten. Dabei muss der ehemalige U-21-Nationalspieler im Sommer vielleicht gar nicht wechseln, um in der Bundesliga spielen zu können. Aktuell ist Cottbus eindeutig auf Aufstiegskurs – genau wie Hertha BSC. „Es spielt für mich keine Rolle, ob ein Verein zehn oder zweihundert Kilometer entfernt ist. Ich denke noch nicht an einen Wechsel. Ich schaue nur auf Energie“, sagt Petersen. Möglicherweise ist ihm seine Entwicklung nicht geheuer. Schließlich hatten viele Petersen einen solchen Qualitätssprung nicht zugetraut. Sein ehemaliger Trainer René van Eck zum Beispiel. Der wollte Petersen zum linken Mittelfeldspieler umfunktionieren. Auch deshalb verließ Petersen im Januar 2009 den FC Carl Zeiss Jena und wechselte zu Energie Cottbus.

Dass auch Claus-Dieter Wollitz ihn hier aus dem Sturmzentrum abzieht, muss Petersen bei seinem derzeitigen Lauf wirklich nicht befürchten.

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