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Sport: Der Traum hat erst begonnen St. Petersburg plant nach dem Uefa-Cup-Sieg Großes

Auf die Stadtreinigung von Manchester wartete Schwerarbeit. 100 000 Fans der Glasgow Rangers hatten während ihrer zweitägigen – größtenteils friedlichen – Dauerparty die gesamte Innenstadt in eine Müllhalde verwandelt.

Auf die Stadtreinigung von Manchester wartete Schwerarbeit. 100 000 Fans der Glasgow Rangers hatten während ihrer zweitägigen – größtenteils friedlichen – Dauerparty die gesamte Innenstadt in eine Müllhalde verwandelt. Inmitten von geleerten Getränkebehältern aller Art, Bechern und Plastiktüten lagen Pappschilder, die eine Boulevardzeitung verteilt hatte. „I have a dream“, stand dort in Anlehnung an einen großen Satz aus der Geschichte. Der Traum der Rangers-Fans ist jedoch geplatzt wie ihre Luftballons in Form des Uefa-Cups am Stadiondach nach Spielende. 2:0 gewann Zenit St. Petersburg das Uefa-Cup-Finale, in dem letztlich doch noch Spielkunst über Verhinderungsfußball siegte.

Zwei Welten waren aufeinander getroffen. Hier St. Petersburg, ein Synonym für offensiven Fußball. Da die Rangers, die sich bis ins Finale verteidigt hatten und dort ihrer destruktiven Taktik treu blieben. Zunächst mit Erfolg. Weil es die Russen nach einer euphorischen Anfangsphase ebenfalls ruhig angehen ließen, passierte auf dem Rasen zunächst wenig.

Als sich die Rangers nach dem Wechsel endlich am Spiel beteiligten, wurden sie prompt bestraft. Fortan hatte St. Petersburg den nötigen Raum, den Denisow zur Führung nutzte. Syijanows Tor zum 2:0 war nur eine Zugabe. Es war keine Gala wie im Viertelfinal-Hinspiel gegen Leverkusen oder im Halbfinal-Rückspiel, als die Bayern beim 4:0 zerlegt wurden. Es war ein Geduldsspiel. Rangers-Trainer Walter Smith analysierte: „Heute war für uns nicht viel drin.“

Das eint seine Elf mit Zenits anderen Gegnern in dieser Saison. Was die Bayern gern gewesen wären, hat St. Petersburg verkörpert: das eindeutig beste Team des Wettbewerbs. „Wir haben in Europa unglaublichen Fußball gegen wirklich gute Gegner gespielt“, sagte Trainer Dick Advocaat, dem Regierungschef Wladimir Putin kurz nach dem Abpfiff telefonisch gratulierte. Advocaat kündigte an, dass „der schrittweise Veränderungsprozess weitergehen wird“. Der ohnehin stark besetzte Kader soll weiter veredelt, die Leistungsträger gehalten werden. Dank des Sponsors Gazprom liegt der Etat bei 41 Millionen Euro, der ukrainische Nationalspieler Anatoli Timoschtschuk kriegt angeblich 2,5 Millionen Euro pro Jahr.

Das Double aus russischer Meisterschaft und Uefa-Cup-Sieg soll erst der Anfang sein. Das Ziel lautet, so schnell wie möglich zu den drei besten Klubs Europas zu gehören. Und zwar dauerhaft.

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