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Am Boden. Nowitzki ist wieder in der ersten Play-off-Runde ausgeschieden. Foto: AFP

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Sport: Der Zweifel wächst

Dallas scheitert – Nowitzkis Zukunft ist ungewiss

Berlin - Charles Barkley konnte es gar nicht glauben. „Wie viel bekommt er?“ sagte der NBA-Experte des US-Fernsehsenders „TNT“, „Einundzwanzigkommafünf Millionen?“ Und während sein Kollege schon weiterredete, musste der ehemalige Basketballstar noch einmal darauf zurückkommen: „Wirklich? Einundzwanzigkommafünf Millionen Dollar?“ Damit war die Sache für Charles Barkley klar. „Natürlich bleibt er“, sagte er, „niemand verzichtet auf so viel Geld.“

Doch für Dirk Nowitzki ist die Sache überhaupt nicht klar. Zu enttäuscht war der deutsche Basketballstar nach dem erneuten Ausscheiden in den Play-offs mit den Dallas Mavericks. Nach dem 87:97 im sechsten Spiel bei den San Antonio Spurs endete zum dritten Mal in vier Spielzeiten die Saison für Dirk Nowitzki bereits in der ersten Runde. Die Mavericks haben es geschafft, als Nummer zwei der Western Conference gegen die Nummer sieben auszuscheiden. Sie festigten damit ihr Verliererimage, das sie sich in den letzten vier Play-offs erarbeitet hatten. Und weckten in Dirk Nowitzki den Zweifel, ob die Mavericks wirklich das richtige Team sind, um sich den Traum von einem NBA-Titel zu erfüllen.

„Ich muss die Enttäuschung erst einmal verarbeiten“, sagte Nowitzki gegenüber der „Dallas Morning News“ am Tag nach dem Ausscheiden. „Im Moment möchte ich mir meine Optionen offenhalten und sehen, was passiert.“ Vor kurzem hatte er noch erklärt, dass er nicht vorhabe, eine Option zu ziehen, die es ihm erlaubt, aus dem Vertrag mit den Dallas Mavericks in diesem Sommer vorzeitig auszusteigen. Zieht er sie nicht, erhält er von den Dallas Mavericks in der kommenden Spielzeit 21,5 Millionen Dollar.

Doch Nowitzki geht es vor allem um den Titel. So ist seine plötzliche Zurückhaltung zu erklären, wenn es um seine Zukunft geht. Erneut hat er in einem entscheidenden Spiel miterleben müssen, dass er in Dallas in der Offensive zu oft auf sich alleine gestellt ist. Nowitzki erzielte 33 Punkte, doch die Guards Jason Kidd mit drei Punkten und Jason Terry mit zwei Punkten unterstützen ihn nicht. Lediglich der französische Rookie Rodrigue Beaubois konnte Dallas mit 16 Punkten im zweiten und dritten Viertel wieder heranführen. Er könnte ein Spieler der Zukunft für die Mavericks werden.

Dirk Nowitzki will nun abwarten, welche personellen Veränderungen sich in Dallas ergeben. „Ich kann mir Dallas ohne ihn nicht vorstellen“, sagt der nach dem Ausscheiden umstrittene Mavericks-Trainer Rick Carlisle, „und ich will das auch nicht.“ Die Zeitung „Dallas Morning News“ berichtet, dass Manager Donnie Nelson seinem wichtigsten Spieler der vergangenen zehn Jahre in den nächsten Tagen wohl eine vorzeitige Vertragsverlängerung über die nächste Saison hinaus anbieten werde. „Wir wollen gute Entscheidungen treffen“, sagte Donnie Nelson, „aber ich kann versichern, dass die Mavericks vom Besitzer Mark Cuban bis zum Management alles tun werden, um sicherzustellen, dass er ein Dallas-Trikot tragen wird.“

Eigentlich hatte der bodenständige Dirk Nowitzki, der im Sommer 32 Jahre alt wird, nie etwas anderes vorgehabt. Mehrfach hat er bereits verkündet, seine Karriere in Dallas beenden zu wollen. Dann kam die erneute Enttäuschung.

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