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Sport: Deutsche Spitzen

Bremens Peruaner Pizarro und Wolfsburgs Bosnier Dzeko lassen ihre Vereine in Europa träumen

Das Trainingsareal von Werder Bremen am Osterdeich hat wegen unmittelbarer Nähe zum Weserfluss so seine Tücken: Hier ist es ein bisschen nasser und matschiger als anderswo, was Tim Wiese zum Verhängnis geworden ist. Auf dem morastigen Untergrund erlitt der Nationaltorhüter vor dem Europa-League-Rückspiel gegen Twente Enschede (4:1) einen Muskelfasereinriss im Adduktorenbereich. Er fällt sowohl in der Bundesliga am Samstag in Mainz aus als auch im Länderspiel am Mittwoch gegen Argentinien.

Ausgerutscht und ausgefallen – das kennt auch Claudio Pizarro. Die Bundesligarückrunde ging der peruanische Stürmer gehandicapt an, weil er auf einer Eisplatte neben dem Trainingsplatz gestürzt war. Das soll und darf nicht wieder passieren. Denn ohne Pizarro ist Werder weit weniger wert. Mit drei sehenswerten Treffern schlug er Enschede im Alleingang, beim zwischenzeitlichen 3:0 von Naldo hatte Pizarro auch noch seinen Fuß im Spiel. „Absolute Weltklasse. Er hat einen überragenden Abschluss“, attestiert ihm Ersatztorwart Christian Vander, der aus sicherer Entfernung beobachtete, wie Pizarro in der ungewohnten Rolle als verkappter Spielmacher und Ballschlepper trotzdem so torgefährlich wirkte.

In 26 Pflichtspielen hat Pizarro 21 Treffer erzielt. In der Vorsaison waren es in vier Wettbewerben immerhin 27 – diese Quote dürfte der 31-Jährige nun locker übertrumpfen. „Ein kompletter Stürmer, der beste der Bundesliga“, urteilte Stefan Effenberg und traf im Kern die im Weserstadion geäußerten Einschätzungen. Von „es gibt kaum einen Besseren“ (Torsten Frings) über „er macht die Dinger eiskalt rein“ (Marko Marin) bis zu „Glückwunsch, ihn kann man immer anspielen“ (Mesut Özil) reichten die Elogen.

„Wir sind froh, dass er bei uns ist. Er ist nicht nur ein guter Spieler, sondern auch ein Mensch, mit dem man gerne zusammenarbeitet“, sagt Sportchef Klaus Allofs, der diesen Sommer den Wunschstürmer endgültig vom FC Chelsea kaufte – und ihn mit rund vier Millionen Euro jährlich fürstlich entlohnt. Pizarro, dessen Verstrickung in die dubiosen Geschäfte seines Agenten Carlos Delgado wohl nicht mehr endgültig aufgeklärt werden kann, ist das Geld wert. Dass seine wochenlange Absenz wegen eines Haarrisses am rechten Fuß sich mit Werders Winterkrise überlappte, war eben kein Zufall. Nun ist er zurück und wertvoll wie nie. Oder wie Allofs sagte: „Wenn er vollkommen fit ist, gibt er uns ein höheres Maß an Qualität.“

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