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Trainer Giovanni Guidetti und seine Nationalspielerinnen haben sich nach starken Leistungen für die Zwischenrunde der WM qualifiziert.

© AFP

WM in Japan: Deutsche Volleyballerinnen: Druck durch Disziplin

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft überzeugt bei der Volleyball-WM in Japan mit guten Leistungen. Ziel ist es, das Turnier als eine der besten acht Nationen der Welt abzuschließen. Das könnte klappen.

Berlin - Nach dem Matchball tanzten die Spielerinnen auf dem Feld im Kreis, die Trainer lagen sich in den Armen. Dass die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft ihr Spiel gegen Thailand gewinnen würde, war keine Sensation. Die Art und Weise, wie die deutschen Frauen die Vorrunde bei der WM in Japan abschlossen, war allerdings beeindruckend: Mit 3:0 (25:14, 25:15, 25:10) schlug das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti die Asiatinnen und nutzte sein letztes Gruppenspiel zu einer Demonstration der Stärke. „Wir haben heute sensationelles Volleyball mit viel Disziplin und Cleverness gezeigt“, sagte der Italiener.

Die deutsche Mannschaft, die vor gut einem Monat beim Grand Prix gegen Thailand noch verloren hatte, setzte den physisch unterlegenen Gegner mit starken Aufschlägen so unter Druck, dass die Thailänderinnen ihr gefürchtetes schnelles Spiel gar nicht erst aufziehen konnten. Das Team um Spielführerin Christiane Fürst beherrschte die einseitige Begegnung in jeder Phase. Die Gruppenphase beenden die Deutschen somit mit vier Siegen und einer Niederlage gegen die USA. Damit haben sie sich mit 4:2 Punkten eine gute Ausgangsposition für die Zwischenrunde geschaffen. Dort warten jedoch mit Brasilien, Italien, Holland und Tschechien Gegner von einem anderen Kaliber als Thailand. Dennoch herrscht nach den bisherigen Eindrücken Zuversicht. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Guidetti auf Nachfrage, „wir müssen jetzt mit viel Geduld und Engagement weiterspielen.“

Das Ziel ist es, das Turnier als eine der besten acht Nationen der Welt abzuschließen. Die größte Konstante ist dabei Kerstin Tzscherlich. Für Guidetti zählt die 32-Jährige nicht nur zu den besten Liberos der Welt, „sie ist in unserer Mannschaft der ruhende Pol. Mit ihrer Erfahrung hilft sie uns unheimlich weiter.“ 1998 wurde Tzscherlich erstmals im Nationalteam als Abwehrchefin eingesetzt – bei der WM im japanischen Matsumoto, wo die Deutschen auch dieses Mal antraten. Nach 335 Länderspielen schließt sich der Kreis für sie. Lange haderte Tzscherlich mit ihrer Position, jetzt sieht sie vor allem die Vorteile: weniger Sprünge, was die Gelenke schont. „Womöglich“, sagt Kerstin Tzscherlich, „hätte ich längst aufhören müssen, wenn ich immer am Netz gewesen wäre.“Felix Meininghaus

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