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Jakob Kölliker erklärt seinen Spielern, was sie falsch machen. Aber das hilft nicht mehr.

© dapd

Deutschland-Cup im Eishockey: DEB-Team muss Turniersieg nach 3:6 gegen Slowakei abhaken

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat nach einer 3:6-Niederlage gegen die Slowakei im zweiten Spiel des Deutschland Cups keine Chance mehr auf den dritten Turniersieg in Serie.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat in der noch jungen Ära von Bundestrainer Jakob Kölliker einen ersten Dämpfer erhalten. Nach dem bitteren 3:6 (1:2, 0:1, 2:3) gegen die Slowakei am Samstag beim Deutschland Cup hat das Team bereits vor dem abschließenden Spiel am Sonntag gegen die USA keine Chance mehr auf den dritten Turniersieg in Serie. „Der Titel war immer nur zweitrangig. Morgen geht es gegen die USA um den zweiten Rang, den wollen wir holen“, sagte Kölliker nach der Pleite.

Nur gut 16 Stunden nach dem überzeugenden Bundestrainer-Debüt des Schweizers beim 4:2 gegen Köllikers Heimatland trafen diesmal Kapitän Michael Wolf (20.), Nikolai Goc (44.) und Christopher Fischer (53.) für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Bei den Slowaken schossen vor 5000 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle Tomas Starosta (9. Minute), Radoslav Tybor (14.), Marcel Hossa (39./59.), Milan Bartovic (45.) und Michel Miklik (46.) die Tore.

Nach dem 2:0 im Auftaktspiel gegen die USA hat der Weltmeister von 2002 beste Chancen auf den dritten Gewinn des Deutschland Cups nach 1996 und 2006. „Das war eine grandiose Leistung. Die Slowakei hat eine Weltklassemannschaft. Wir mussten ein Gewitter über uns ergehen lassen“, lobte Kölliker den Gegner. „Ich bin froh und stolz“, hatte er noch Freitagnacht nach dem Sieg in seinem Premierenspiel als Bundestrainer gegen sein Heimatland gesagt. Nach der bitteren Pleite am Samstag war „Köbi“ indes sauer. „Es haben nicht alle ihr Maximum abgerufen. Mit der Defensivarbeit bin ich nicht zufrieden. Unsere Fehlerquote war zu hoch“, monierte der 58-Jährige.

Gegen die Slowakei demonstrierte das deutsche Team, dass es das aggressivere Abwehrverhalten im Vergleich zur Vorgabe von Köllikers Vorgänger Uwe Krupp noch nicht verinnerlicht hat. Immer wieder lief das DEB-Team in ungewohnt viele Kontersituationen. Wie schon am Freitag kassierte das DEB-Team im ersten Drittel ein schnelles Gegentor. Torhüter Jochen Reimer (EHC München) hatte gegen den abgefälschten Schuss von Russland-Legionär Starosta keine Chance.

Anders als am Freitag war aber auch Deutschland direkt gefährlich und hatte bei besten Chancen von Wolf (8.) und Patrick Hager (10.) Pech. Die Slowaken präsentierten sich wesentlich effektiver und schlossen mitten in einer ersten Drangperiode der Deutschen einen Konter mustergültig zum 2:0 ab. Erst Kapitän Wolf gelang in doppelter Überzahl kurz vor Ende des ersten Drittels der Anschluss. Im Mitteldrittel wurde es bitter. Selbst einen Penalty konnte Wolf neben zahlreichen weiteren Chancen nicht im Tor unterbringen (25.).

Wieder schlugen die Slowaken eiskalt zu. Kurz vor der zweiten Pausensirene sorgte Ex-NHL-Profi Hossa für die Vorentscheidung. Im Abschlussdrittel ging es noch einmal turbulent her: Dem Anschluss des Mannheimers Goc folgte schnell die Ernüchterung in Form von zwei Treffern, bei denen Reimer im Tor nicht besonders gut aussah.

Kölliker hatte am Samstag Abwehrspieler Benedikt Schopper zum Nationalmannschaftsdebüt verholfen. Dies dauerte allerdings noch nicht einmal vier Minuten. Dann wurde der Wolfsburger vom Puck getroffen und musste mit einer Augenverletzung ins Krankenhaus. (dpa)

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