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Deutschland - Griechenland 4:2: Deutschland schießt Griechenland aus der Euro

Deutschland steht im Halbfinale. Die deutsche Mannschaft tut sich beim 4:2-Sieg im Viertelfinale gegen Griechenland allerdings lange schwer. Die Umstellungen in der Offensive zahlen sich wieder einmal aus.

Als die deutsche Kanzlerin am Freitagabend aus ihrer Sitzschale im Bernsteinstadion zu Danzig hochfederte und an der Seite von Europas Fußballboss Michel Platini ziemlich ausgelassen jubelte, waren die Griechen das erste Mal bezwungen. Philipp Lahm hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff die deutsche Fußballnationalmannschaft mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze in Führung gebracht. Am Ende stand ein nicht nur von Angela Merkel rhythmisch umklatschter 4:2 (1:0)-Sieg der Deutschen über Griechenland.

Deutschland hat damit bei seiner elften EM-Teilnahme zum achten Mal das Halbfinale erreicht. Am Sonntag wird sich im Spiel zwischen Italien und England entscheiden, auf wen die deutsche Mannschaft im Halbfinale am kommenden Donnerstag in Warschau trifft.

Joachim Löw hatte sich für eine große Rotation entschieden und seine Mannschaft auf gleich vier Positionen verändert. Vor allem betraf das die Offensive. Löw setzte hier auf seine beiden schnellsten Spieler im Team, Marco Reus und André Schürrle, denen er die rechte beziehungsweise linke Außenbahn anvertraute. Für sie war es nach Kurzeinsätzen ebenso ihr Startelfdebüt bei diesem Turnier wie für Miroslav Klose, der als kombinationsstärkerer Stürmer den Vorzug vor Mario Gomez erhielt. Zudem kehrte Jerome Boateng nach seiner Gelbsperre in die Abwehr zurück. So aber blieben in Gomez (3 Tore), Lukas Podolski (1) und Lars Bender (1) die drei deutschen Turnierschützen draußen, ebenso nahm Thomas Müller auf der Ersatzbank Platz.

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Und diese Taktik sollte sich als richtig erweisen. Im Minutentakt durchhuschten die schnellen Schürrle und Reus die dichtgestaffelten Reihen der sperrigen Griechen. Immer wieder brachte der wie aufgedreht spielenden Mesut Özil sie in Position. Einmal umkurvte er dabei gleich drei Griechen, die dabei wie erstarrte Säulen wirkten. Eine der besten Gelegenheiten der Frühphase vergab der junge Reus nach gut zehn Minuten, sein Schuss ging knapp drüber. Die deutsche Abwehr bekam so gut wie nichts zu tun in der ersten Hälfte, es sei denn, Bastian Schweinsteiger, der anfangs schwerfällig und nervös wirkte, brachte sie durch unnötige Ballverluste ins Spiel. Davon unterliefen ihm in der ersten Hälfte fünf. Später fing er sich.

Sehen Sie hier das Video zum Spiel Deutschland gegen Griechenland:

Deutschland hat so viel Ballbesitz von sonst nur Spanien

Umso besser funktionierte dafür das Offensivspiel, was anstrengend genug war gegen den Verhinderungsfußball der griechischen Prägung. Allein 70 Prozent Ballbesitzquote erreichte die Elf von Löw. Wenn es etwas auszusetzen gab, dann war es zunächst die Chancenverwertung. Zwischen der zwanzigsten und 35. Minuten wurden fünf Chancen vergeben, die beste von Özil.

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Das mit den vielen ausgelassenen Chancen schien sich gleich nach Wiederbeginn zu rächen. Einen der wenigen Konter schloss der langhaarige Georgios Samaras aus Nahdistanz zum 1:1 ab. Lahm hatte den Flankengeber Dimitris Salpingidis nicht stören können und im Strafraumzentrum kam Boateng etwas zu spät. Auch Manuel Neuer im Tor sah nicht gut aus.

So erlebte Bundeskanzlerin Angela Merkel das Spiel im Stadion:

Doch dieses Mal dauerte es nur fünf Minuten, und die Griechen waren ein zweites Mal vor knapp 40.000 Zuschauern bezwungen. Nach einer Flanke von Boateng schoss der starke Sami Khedira den Ball zur erneuten Führung unter die Latte. Und diese Tor besaß Dosenöffnercharakter.

Die Kanzlerin hatte sich nach ihrem zweiten Jubel gerade wieder niedergelassen, da musste sie auch schon wieder hoch. Miroslav Klose hatte per Kopf zum 3:1 getroffen. Für den 34-Jährigen war es in seinem 120. Länderspiel der 64. Treffer. Kurz darauf war dann Reus zur Stelle, der einen abgewehrten Schuss Kloses ins griechische Netz drosch. Und wieder musste Merkel hoch aus ihrem Sitz. Jetzt klatschte sie rhythmisch. Das Spiel war gelaufen. Auch wenn nach einem angeschossenen Handspiel Boatengs die Griechen per Elfmeter noch zum 2:4 kamen. Salpingidis hatte den Strafstoß verwandelt.

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