zum Hauptinhalt

Sport: Deutschland-Tour: Ein Sieg für Ullrichs Chauffeur

Das Team Telekom nutzte das Heimspiel bei der Deutschland Tour zur eindrucksvollen Demonstration der Stärke. Der Gesamtsieg des Olympiazweiten Alexander Winokurow aus Kasachstan und fünf Etappensiege auf acht Tagesabschnitten standen nach 1240 km zu Buche.

Das Team Telekom nutzte das Heimspiel bei der Deutschland Tour zur eindrucksvollen Demonstration der Stärke. Der Gesamtsieg des Olympiazweiten Alexander Winokurow aus Kasachstan und fünf Etappensiege auf acht Tagesabschnitten standen nach 1240 km zu Buche. Erik Zabel (Unna) machte mit seinem Etappensieg Nummer drei auf dem letzten Tagesabschnitt von Freudenstadt über 158 km nach Stuttgart deutlich, dass er sich seiner optimalen Form für die in 33 Tagen beginnende Tour de France nähert.

Winokurow, der nach seiner Silbermedaille in seiner Heimat zum Oberst befördert wurde, sieht sich eigentlich als Chauffeur von Teamkapitän Jan Ullrich (Merdingen). Der 27-Jährige hat bei der Deutschland Tour in Abwesenheit seines "Chefs" den Kurs selbst bestimmt und steuerte auf seinen größten Erfolg für den Bonner Rennstall zu. Gestärkt durch seine Auftritte beim Heimspiel zwischen Hamburg und Stuttgart strotzt der Kasache vor Selbstvertrauen: "Ohne mich kann Jan die Tour de France wahrscheinlich nicht gewinnen."

Der Familienvater tritt erst seit drei Jahren professionell in die Pedale. Nach seinem Debüt beim ehemaligen französischen Rennstall Casino wechselte der in Monaco lebende Winokurow 1999 zu Telekom. Bei der Tour will er seinen Part als Nebendarsteller pflichtgemäß erfüllen. Zweifel an der Besetzung der Hauptrolle für die 88. Auflage der Frankreich-Rundfahrt auf Grund des derzeitigen Formtiefs von Ullrich beim Giro ließ Teamsprecher Olaf Ludwig nicht aufkommen: "Für die Tour gibt es klipp und klar nur einen Telekom-Fahrer, der auf Gesamtsieg fährt: Ullrich."

Mit kühlem Kopf hatte sich der eigentlich eher heißspornige Winokurow auf dem Weg von Hamburg nach Stuttgart schon vor dem letzten Teilstück eine ausgezeichnete Ausgangsposition erarbeitet. Die verhagelte "Königsetappe" schloss er mit Hilfe seines famosen Team-Kollegen Rolf Aldag, der am Sonntag eine eindrucksvolle Bewerbung für den letzten Platz im Telekom-Tour-Team abgab, mit uneinholbaren 1:56 Minuten Vorsprung auf den Spanier Aitor Garmendia vom Team Coast ab. An dieser Reihenfolge änderte auch die gestrige letzte Etappe nichts mehr.

"Ich fahre schon lange einem großen Erfolg hinterher", sagte Winokurow. Vor knapp einem Jahr behielt er auf der 18. Tour-Etappe von Lausanne nach Freiburg nicht die Nerven und musste den sicher geglaubten Erfolg noch dem inzwischen wegen Dopings gesperrten Salvatore Commesso überlassen. Für den Fahrer mit dem Spitznamen "Wino" hingen auch im März auf dem zweiten Teilstück von Paris - Nizza die Trauben zu hoch. Ausreißer Winokurow verlor seinen Vorsprung und den Sieg einen Meter vor dem Zielstrich an den Belgier Peter van Petegem.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false