zum Hauptinhalt

Sport: Deutschlands Keeper stehen für Teamgeist

Köln - Immer wieder springt Johannes Bitter auf, streckt die Faust in Richtung deutsches Tor und klatscht. Gerade hat Henning Fritz gegen Frankreich wieder mit einem seiner unglaublichen Reflexe den Ball abgewehrt.

Köln - Immer wieder springt Johannes Bitter auf, streckt die Faust in Richtung deutsches Tor und klatscht. Gerade hat Henning Fritz gegen Frankreich wieder mit einem seiner unglaublichen Reflexe den Ball abgewehrt. Die deutschen Handballer können einen neuen Angriff aufbauen, während Bitter an der Wechselbank bereits mit der Trinkflasche auf Fritz wartet, ihm die Hand zum Abklatschen entgegenstreckt. Szenen wie diese aus dem gewonnenen WM-Halbfinale gegen Frankreich gestern stehen beispielhaft für den Mannschaftsgeist der im Team von Bundestrainer Heiner Brand herrscht. „Wenn man so will, sind wir Torhüter im Team ein spezielles Team“, sagt der Magdeburger Johannes Bitter. „Da ist keiner auf den anderen neidisch. Ich bin die Nummer zwei, und ich bin stolz darauf, an der Seite von Henning Fritz zu sein.“ Auch wenn Fritz beinahe die ganze Zeit auf dem Feld steht, haben beide Torhüter ihren Platz in der deutschen Mannschaft gefunden.

Der Handball bietet den Torhütern zwar mehr Einsatzmöglichkeiten als der Fußball, aber die beiden deutschen Schlussmänner scheinen ohnehin mehr Gemeinsinn mitzubringen als ihre Kollegen vom Fußball. Während die Aufmunterung von Oliver Kahn für Jens Lehmann vor dem Elfmeterschießen im WM-Viertelfinale gegen Argentinien das Höchste der Gefühle war, ist das gegenseitige Anfeuern bei Fritz und Bitter die Regel. Kahn und Lehmann wurden für ihre eine Geste mit dem Sport-Bambi ausgezeichnet. Und was bekommen Fritz und Bitter? Am liebsten wäre den beiden am Ende wohl einfach der WM-Titel.

Ob nun Nummer eins oder zwei, jeder der beiden Torhüter muss jedenfalls in der Lage sein, von einer auf die andere Sekunde seine Leistungsfähigkeit abzurufen. Beispielsweise beim Siebenmeter: Vor dem Halbfinale gegen Frankreich hatte Fritz acht Strafwürfe gehalten, Bitter wehrte fünf ab. Als Fritz in der ersten Verlängerung des Halbfinales keinen Ball zu fassen bekam und Platz im Tor machen musste, stellte er sich an die Bank – und feuerte Bitter an.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false