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Ausgewechselt. Birgit Prinz verlässt den Rasen und hat keinen Blick für die Bundestrainerin Silvia Neid übrig.

© dapd

Deutschlands Rekordspielerin: Birgit Prinz: Torlos, freudlos, glücklos

Das Spiel gegen Nigeria war wieder eines zum Vergessen für Birgit Prinz. Bezeichnend: Kurz nachdem die Kapitänin das Feld verlässt, geht die deutsche Mannschaft in Führung.

Fünf Länderspiele lang hat Birgit Prinz nicht getroffen, als sie am Donnerstagabend den Rasen des Frankfurters Stadions betritt. Nichts Ungewöhnliches für eine Stürmerin – aber auch die Ansprüche an die deutsche Kapitänin sind nicht gewöhnlich.

Das Spiel gegen Nigeria ist ihr 214. für Deutschland. Sie hat 128 Tore erzielt und fast alle Titel gewonnen. Nach zwei Minuten hat die 33-Jährige ihre erste gute Szene, als sie einen Ball per Kopf in den Lauf von Simone Laudehr verlängert, die aber an der nigerianischen Torhüterin scheitert. Prinz bekommt selten den Ball, wenn sie ihn doch einmal hat, versucht sie ihn schnell an eine Mitspielerin weiterzuleiten. Das bringt ein bisschen Tempo ins statische Spiel der Deutschen.

Prinz weicht ab und zu auf den Flügel aus, nach 20 Minuten versucht sie am Strafraumeck ein Dribbling, bleibt aber sofort hängen. Kurz darauf ist sie wieder in Mittelstürmerposition, nach einem verunglückten Fallrückzieher-Ansatz blickt sie kurz frustriert in den Himmel über dem Stadion. Wie dem gesamten deutschen Team will Prinz nicht viel gelingen. Nach einem Zusammenprall bleibt die dreimalige Weltfußballerin des Jahres kurz auf allen Vieren auf dem Rasen sitzen, danach hält sie sich das linke Knie.

Ihr bislang letztes Nationalmannschafts-Tor hat Birgit Prinz gegen Nigeria erzielt, doch das lockere 8:0 im Freundschaftsspiel im November war ein anderes als diese WM-Partie. Kurz nach der Pause verliert sie den Ball in der Vorwärtsbewegung, erobert ihn zurück – und wird dafür von ihrer Gegenspielerin mit einem Tritt gegen den Knöchel bestraft. Nach 52 Minuten steht Inka Grings zur Einwechslung an der Seitenlinie. Birgit Prinz pfeffert Linda Bresonik die Kapitänsbinde vor die Brust und stapft vom Platz.

Mit Silvia Neid klatscht sie sich noch verhalten ab, bei ihren Mitspielerinnen auf der Bank lässt sie ihre Wut schon deutlicher heraus. Dann fällt das 1:0, die gesamte deutsche Bank stürmt vor Glück fast auf das Feld, Birgit Prinz geht langsam hinterher, ihr Klatschen wirkt freudlos.

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