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Rot kommt durch. Unions Björn Jopek im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf.

© picture alliance / dpa

DFB-Pokal: Union heute in Heidenheim: Björn Jopek: In der Mitte der Mitte

Unions neuer Antreiber Björn Jopek will in der ersten Runde beim 1. FC Heidenheim ein weiteres frühes DFB-Pokal-Aus des Berliner Zweitligisten vermeiden – der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler will ins Finale.

Die Fußballlehrer Uwe Neuhaus und Norbert Düwel stehen nicht in Verdacht, von einander abzukupfern. Der alte Trainer des 1. FC Union und sein Nachfolger unterscheiden sich in Sachen Arbeitsmethodik, Spielphilosophie oder dem Umgang mit dem Personal. Einen gemeinsamen Nenner gibt es aber, wenn es um die Einschätzung von Björn Jopek geht. Neuhaus holte den Nachwuchsspieler einst von den Junioren zur ersten Mannschaft und machte ihn zum Stammspieler. Unter Düwel ist Jopek ebenfalls gesetzt. Wenn der Trainer über seinen Spieler spricht, hört sich das so an: „Björn verfügt über riesiges Potenzial. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit ihm.“

Björn Jopek: die Schultern durchgedrückt, den Kopf immer oben

Es deutet also vieles darauf hin, dass der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler am Montagabend beim Pokalspiel in Heidenheim (18.30 Uhr) seinen dritten Startelfeinsatz im dritten Pflichtspiel dieser Saison bestreiten wird. Düwel deutete zwar an, eventuell einige Wechsel vornehmen zu wollen, Jopek dürfte davon aber nicht betroffen sein. Wahrscheinlich wird er wie schon gegen Düsseldorf im offensiven Mittelfeld hinter den Spitzen spielen. Auf jener Position, die beim 1. FC Union jahrelang von Torsten Mattuschka besetzt wurde. Weil Düwel beim Berliner Zweitligisten aber einen Umbruch herbeiführen und dabei nicht mehr auf Mattuschka setzen will, könnte sich Jopek in Zukunft als neuer Antreiber etablieren.

Im zentralen Mittelfeld fühlt er sich am wohlsten, schon in den Jugendmannschaften spielte er dort. „Am liebsten zwischen der Sechs und der Zehn“, sagt er. Also in der Mitte der Mitte.

Es gibt Fußballer, die strahlen allein durch ihre Gangart Autorität aus. Jopek ist so einer. Die Schultern durchgedrückt, den Kopf immer oben, wenn er sich über den Platz bewegt. Der Sohn des ehemaligen Union-Spielers Bernd Jopek ist das größte Talent des Klubs seit sehr vielen Jahren. Christoph Menz, Christopher Quiring und Steven Skrzybski gelang zwar ebenfalls der Sprung von den Junioren in die erste Mannschaft, dauerhaft durchsetzen konnten sie sich aber nicht. Das heißt im Fall von Quiring und Skrzybski: noch nicht. Sie sind im Gegensatz zu Menz noch im Verein.

Der Verein will ihn unbedingt halten, Jopek vermeidet ein klares Bekenntnis

Jopek wird eine größere Zukunft vorausgesagt. Eine, die ihn vielleicht wegführen könnte vom 1. FC Union. Sein Vertrag läuft nach dieser Saison aus, ein klares Bekenntnis vermied er bisher. Nur soviel: „Ich trage gern das Union-Trikot.“ Der Verein will mit ihm unbedingt verlängern, Trainer Düwel sagt: „Bei ihm ist noch Luft nach oben.“ Jopek sieht das ähnlich, er fängt gerade erst wieder an, sich auf dem Fußballplatz wohl zu fühlen. In der vergangenen Saison konnte er nur sieben Spiele bestreiten, ein Kreuzbandriss zwang ihn mehr als ein halbes Jahr lang zur Pause.

Nun ist er zurück und möchte mit Union überzeugen. Auch im DFB-Pokal. Bei Unions einziger Finalteilnahme 2001 saß Jopek mit seinem Vater vor dem Fernseher. Sie hatten keine Eintrittskarten mehr bekommen. Im kommenden Frühjahr will er dann beim Endspiel im Olympiastadion dabei sein. Nicht als Zuschauer. Als Spieler.

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